Vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.



12. Fall - Sascha Aleksander Spesiwtsew (1997)

Der Serienmörder Sascha Spesiwtsew wütet von 1991 bis 1996 in der sibirischen Stadt Nowokusnezk.



Sascha Aleksander Spesiwtsew nach der
Verhaftung und Jahre später (der Zeitpunkt der rechten Aufnahme ist nicht bekannt.)


Sascha Spesiwtsew, geb. am 1. März 1970 in Nowokusnezk, von der Bevölkerung mit dem Beinamen „Sibirischer Tiger“ bedacht, verbringt sein armseliges Dasein seit seiner Verhaftung in der Strafanstalt seiner Heimatstadt Nowokusnezk. Nowokusnezk, eine russische Stahlstadt mit 600.000 Einwohnern, liegt im tiefen Sibirien. Es ist ein Ort wie viele, die vom neuen russischen Kapitalismus nicht profitiert haben. Die Menschen, die hier leben, sind den Machthabern einer neuen gesellschaftlichen Hierarchie, einem nicht funktionierenden Rechtssystem mit bestechlichen Beamten ausgeliefert.
In der „Straße der Pioniere“ in einem Plattenbau lebt die Familie Spesiwtsew. Eine gebildete Familie wie eine Nachbarin zu berichten weiß. Mit seiner Mutter Ludmilla bewohnt der 27-jährige Sohn Sascha eine Zweizimmerwohnung. Seine 34-jährige Schwester Nadeschda ist seit ein paar Jahren aus dem Haus, aber sie besucht die beiden, sooft sie nur kann. Eine gutbürgerliche Familie sollte man glauben. Die Tochter arbeitet beim städtischen Gericht als Sekretärin eines hohen Richters. Die Mutter ist an einer Schule tätig und hilft darüber hinaus ihrer Tochter am Gericht aus.
Ihr Bruder Sascha ist ein Einzelgänger, der nur seinen Hund, einen großen Dobermann, liebt. Zu seiner Mutter und seiner Schwester hat er ein gestörtes Verhältnis, dessen sind sich die Nachbarn sicher. „Wir glauben, der Sascha verprügelt bestimmt seine Schwester und seine Mutter. Vor einigen Jahren, ich glaube, es ist jetzt 6 Jahre her, war es ganz schlimm. Sascha hatte sich mit einem 16-jährigen Mädchen verlobt. Und die schrie fast jeden Tag, bis irgendwann die Polizei kam und sie tot auf einer Bahre aus der Wohnung trug.“ Hinter vorgehaltener Hand berichteten sie: „Aber niemand ist verhaftet worden. Man hat nie mehr etwas von diesem Mädchen gehört. Na ja, die Frauen arbeiten schließlich beim Gericht, und das Mädchen kam ja auch aus der sozialen Unterschicht, wer macht sich da schon groß Gedanken über so etwas.“
Niemand wundert sich mehr darüber, was in dieser tristen Stadt geschieht. Keines dieser abgestumpften Geschöpfe nimmt mehr wahr, dass in der Industriestadt Nowokusnezk innerhalb von Monaten immer mehr Mädchen spurlos verschwinden. Niemand in dieser Stadt sorgt sich um das Leben neben seiner Haustür.
Man hätte einen Aufschrei der Empörung erwartet, doch diese Stadt ist in Lethargie verfallen. Alle Berichte der örtlichen Presse über Greueltaten in Nowokusnezk und Sibirien verpuffen in der Luft. Das Entsetzen hält sich in Grenzen. Der Tod spielt in diesem Land offensichtlich keine Rolle mehr. Morde und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung.
An einem freundlichen Sonnentag im Sommer 1996 sollte sich jedoch alles schlagartig ändern. Nowokusnezk wurde von einem Ereignis erschüttert, das die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft überschreitet.
Am Ufer des kleinen Flusses Abuschka fängt alles an. An diesem Tag sehen die Frauen, die ihre Wäsche am Flussufer waschen, unerklärliche Gegenstände an der Wasseroberfläche treiben. Undefinierbares Treibgut, das in den Wellen auf- und abtaucht. Plötzlich können sie erkennen, was ihnen im Wasser entgegenschwimmt. Es sind Knochen, zum Teil noch mit verwestem Fleisch, die der Fluss zum Ufer treibt. Den Frauen stockt der Atem, als sie – wie in einem Horrorfilm – einen menschlichen Kopf auf sich zutreiben sehen. Ein grauenhaftes Szenario ohnegleichen. Es gibt keinen Zweifel mehr: Was sie da mit großen schwarzen Augen ansieht, ist der Kopf eines Mädchens ohne Körper. Wie ein Schleier treiben die dunklen Haare an der Oberfläche, als wollten sie das Fehlen des Körpers verbergen. Doch es soll noch schlimmer kommen. Insgesamt werden 32 Leichenteile geborgen: nackte Beine, Arme, Hände, Füße, Teile vom Rumpf.
Nach einigen Tagen gibt der Gerichtsmediziner bekannt: „Die aufgefundenen Leichenteile stammen von insgesamt 16 Personen, die alle weiblichen Geschlechts und unter 16 Jahre alt waren. Was die Mediziner der Öffentlichkeit nicht mitteilen, ist, dass von den meisten aufgefundenen Knochen das Fleisch fein säuberlich abgeschält wurde.
Die Militärpolizei der Stadt geht die Unterlagen vermisster Jugendlicher durch, findet aber keinerlei Zusammenhänge. Ein Bild von dem Gesicht des Mädchens, dessen Kopf gefunden wurde, wurde an die Polizeistationen verteilt. Doch sosehr man sich auch bemüht, nichts bringt die Staatsanwaltschaft auch nur einen Schritt in ihren Ermittlungen weiter. So ziehen Monate ins Land, und die Bevölkerung denkt allmählich nicht mehr an die schrecklichen Funde am Fluss Abuschka. Auch für die Medien ist dieser „Fall“ nicht mehr von Interesse, und so bleibt der Tod von 16 Mädchen ungeklärt.
Im November 1996 fällt in einem Mietshaus in der „Straße der Pioniere“ die Heizung aus. Irgendwo ist ein Rohr gebrochen. Das Treppenhaus steht unter Wasser. Aufgeregt eilen die Mieter des Hauses zusammen und suchen nach der Ursache. Sie finden sie: Das Wasser scheint aus der Wohnung der Familie Spesiwtsew zu kommen. Sie klingeln an der Wohnungstür, doch es wird ihnen nicht geöffnet.




Eine Straße in Nowokusnezk

Man holt einen Klempner, der die Türe öffnet und in die Wohnung tritt. Gestank, kupfern wie geronnenes Blut, steht in der Luft. Verstört kommt der Mann aus der Wohnung zurück und schreit immer wieder zu den übrigen Mietern, die neugierig vor der Wohnungstüre warten: „Alles voller Leichen, schnell, holt die Polizei.“
Was dann geschah, berichtet der herbeigeeilte Staatsanwalt Maritschew: „Wir konnten uns nach diesem Anruf zunächst nicht vorstellen, dass sich mehrere Leichen in einer Wohnung in dieser guten Wohngegend befinden sollten.“
Die Wohnung wurde durchsucht, im Anschluss daran berichtet der Staatsanwalt über diese Durchsuchung: „Eigentlich war es eine Wohnung wie jede andere in dieser Stadt. Sie vermittelte einen aufgeräumten und wohnlichen Eindruck, wenn man die Diele betrat. Das erste Zimmer auf der rechten Seite war das Wohnzimmer. Zunächst konnte man nichts Verdächtiges in dem Raum ausmachen. Auf einem Sofa lag ein mit einer Decke zugedecktes Mädchen, dessen Gesicht man nicht erkennen konnte.
Das nächste Zimmer auf der linken Seite, das wir betraten, war wohl ein Schlafzimmer. Es war mit einem Schrank und einem Doppelbett möbliert, und außer den Postern von halbnackten Mädchen, die überall an den Wänden hingen, war nichts Auffälliges zu erkennen. Doch der Gestank in der Wohnung wurde immer stärker. Die vielen roten Flecken im Schlafzimmer und im Korridor bemerkten wir zunächst nicht. Zuletzt betraten wir das Badezimmer. Hier fanden wir Leichenteile in verschiedenen Verwesungsstadien; in der Wanne lag ein relativ frischer Torso, bei dem gerade mit der Zerstückelung begonnen worden war. Von dem dazugehörigen Kopf fehlte jede Spur. Die Kacheln im Bad waren bis zur Decke mit Blut bespritzt. Wir dachten, wir seien in einem kleinen Schlachthaus. Vor der Wanne standen verschlossene Töpfe. Als wir sie öffneten, sahen wir, dass diese mit halbverwesten Organen gefüllt waren. Nun war uns klar, was in dieser Wohnung geschehen sein musste, und wir begannen mit der genaueren Durchsuchung der Wohnräume. Zunächst stellten wir fest, dass das Mädchen, das auf dem Sofa im Wohnzimmer lag, schwerstverletzt war, aber noch lebte. Das Mädchen war nicht ansprechbar, sie sah uns nur sehr ängstlich an. Ihr Gesicht war mit blauen Flecken übersät, und am Kopf waren mehrere große Platzwunden zu sehen.
Als wir alle Räume genauestens inspizierten, fanden wir folgendes: in der Küche standen zwei Kübel mit Resten von menschlichen Organen, in weiteren großen Plastikbehältern mit Deckel befand sich durch den Wolf gedrehtes Fleisch. In der Diele stand ein Hundefressnapf mit einem Rest Frischfleisch. Einen Hund fanden wir jedoch nicht. Im Kühlschrank der Küche standen halbvolle Töpfe und Einmachgläser mit Fleisch. Überall in der Wohnung fanden wir blutverschmierte Beile und Sägen. Infernalischer Leichengeruch herrschte überall. Wohin man sah, fand man die Habseligkeiten von vermutlich ermordeten Kindern. Wie sich herausstellte, hatte Sascha jedes einzelne Kleidungsstück der Mädchen, die sich je in seiner Wohnung aufgehalten hatten, aufbewahrt. Auch ihr bescheidener Schmuck war in seinem Schrank zu finden. Wir fanden Ringe, Ketten und Ohrringe. Makaber waren die Aufzeichnungen zu jedem Schmuckstück: eine genaue Beschreibung der Trägerinnen und von wann bis wann sie in dieser Wohnung gelebt hatten.“
Neben Saschas blutverschmiertem Bett lag sein Heiligtum: ein von ihm selbst gebasteltes Kinder-Pornoheft mit Fotos seiner gepeinigten Opfer. Er hat ihre Geschlechtsteile auf Papier fein säuberlich nachgezeichnet und jeder Skizze mit dem Vornamen der Mädchen versehen. Darauf hielt er fest, wie oft er die Mädchen missbraucht hatte, ja, er führte Buch über all seine Greueltaten. Stapelweise pornographische Bilder wurden gefunden, doch keines, worauf der Kopf der Mädchen zu sehen war. Dem Fotografen waren andere Körperteile wichtiger gewesen als das Gesicht!
In der Gerichtsmedizin der Stadt, berichteten die Mitarbeiter, wurde so schnell wie möglich versucht, mittels genetischer Untersuchungen herauszufinden, ob es sich bei dem Inhalt der Töpfe und Gläser wirklich um Menschenfleisch handelte.
Einer der Leichenträger, Andrej Schtscherbakow, berichtet: „Ich musste schon viel in meinem Beruf mit ansehen, durch Verkehrsunfälle furchtbar zugerichtete Menschen, Selbstmörder und Wasserleichen, aber was ich an diesem Tag sah, hat alles übertroffen. Was ich in dem Bad dieser Wohnung zu sehen bekam, kann man sich nicht vorstellen. Bis zur Unkenntlichkeit zerstückelte Menschenteile, Leiber, die offensichtlich mit einem Beil und mit einer Säge zerteilt worden waren. Teil für Teil hob ich aus der Badewanne und legte sie in Plastikbehälter. Als ich einen weiblichen Oberkörper fand, dessen Brustkorb fehlte, war mir sofort klar, dass die Töpfe in Küche und Bad nur mit Menschenfleisch gefüllt sein konnten. Denn das Entfernen des Fleisches ist nur möglich, wenn man es kocht: Sonst lässt sich das Fleisch nicht vollständig vom Knochen lösen. Das im Kühlschrank liegende Fleisch war durch einen Fleischwolf gedreht und ganz klein geschnitten worden. Auch die in der Pfanne befindlichen Bratenteile kamen mir sehr verdächtig vor, vor allem wegen des Geruchs. Es roch ganz einfach nicht nach Schwein oder Rind. Ganz sicher war ich mir bei den Resten im Hundefressnapf. Es waren durch den Fleischwolf gedrehte Organe, das konnte man genau erkennen.“
Sascha gesteht sofort alle ihm vorgeworfenen Verbrechen ein. Bereitwillig gibt er zu, insgesamt 19 Mädchen entführt, vergewaltigt und ihr Fleisch gegessen zu haben. Zunächst leugnet die Mutter, von den Vorkommnissen in der Wohnung gewusst zu haben. Doch die Beweise gegen sie sind zu mächtig, und um der Todesstrafe zu entgehen, gesteht sie: „Ja, ja, ich habe die Mädchen in die Wohnung gelockt, und ich wusste sehr genau, was mit ihnen geschieht. Doch hätte ich es nicht getan, wäre ich genauso wie die Mädchen verprügelt worden. Wahrscheinlich hätte Sascha dann auch meine Tochter wieder ständig vergewaltigt, wie er es schon so oft getan hat.“
Sie gesteht, die zerstückelten Leichenteile gekocht und die nicht verzehrten Teile beseitigt zu haben.
Bei den Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft gibt Sascha auf die Frage, warum er diese Verbrechen begangen hat, bereitwillig zu Protokoll: „Ach was, es gibt so viele drogensüchtige Mädchen, die sich auf den Straßen herumtreiben. Hunderte von Mädchen prostituieren sich und sind noch nicht einmal 10 Jahr alt. Das wollte ich nicht zulassen, dagegen wollte ich kämpfen. Verwahrloste Jungen und Mädchen finden Sie an jeder Ecke, und sie haben nur eines im Sinn: Leute auszurauben und auf den Strich zu gehen. Die neue Freizügigkeit in unserem Lande ist doch an allem schuld, bei uns herrscht nur noch Gewalt und Korruption.“
„Uns Sie wollen das ändern?“ will der Staatsanwalt wissen.
„Ja, das ist richtig“, seine Antwort.
Dann berichtet Sascha ausführlich über die Morde an den drei Freundinnen Jewgenija, Olga und Anastasia, die man in der Wohnung vorgefunden hatte: „Ich war gerade mit meinem Hund auf dem Flur, als die Mädchen hereinkamen. Bei einem der Mädchen hat der Hund gleich zugebissen. Ich glaube, er mochte sie nicht. Ich habe sie alle drei ins Bad gesperrt. Dann habe ich sie erst mal alle drei vergewaltigt.“
„Haben sich die Mädchen nicht gewehrt?“ will der Staatsanwalt wissen.
„Anfangs schon ein wenig, aber das half ihnen nichts. Bei mir bekamen sie die Prügel, die sie zu Hause hätten bekommen sollen. Und wenn es mir zu bunt wurde, habe ich sie vom Hund beißen lassen, der tut das nämlich sehr gern. Dann sind sie wieder tagelang mit Klopapier über den Wunden herumgelaufen. Die Mädchen waren alle noch Jungfrauen. Das war schön. Aufregend war, dass es drei auf einmal waren, das hatte ich nämlich noch nicht gehabt. Sie glauben gar nicht, was man da alles sieht. Jedes ist doch anders von diesen Schlampen. Das hat mich ganz besonders gereizt.“
„Wussten die Mädchen denn schon vom Anfang an, dass sie sterben müssen?“
„Von der ersten Minute an wussten sie es. Ich habe ihnen immer wieder gesagt, dass sie nett zu mir sein müssen, dann brauchen sie auch nicht zu lange Schmerzen erleiden. Eine von ihnen, ich glaube, es war Anastasia, wollte einmal nicht so, wie ich es wollte, da habe ich sie vor den anderen Mädchen in die Badewanne gelegt und ihr den ganzen Oberschenkel aufgeschnitten. Ich kann ihnen sagen, das hat ausgesehen wie nach einer richtigen Schlachtorgie.“
„Was haben Sie dann mit den Mädchen gemacht?“ will man von ihm wissen.
„Das Tollste war, als eines der Mädchen aus der Wanne wollte. Die Mädchen waren ja alle in der Badewanne. Wie sie über den Rand der Wanne steigen wollte, ich hatte gerade den Hund an ihr dran, und das hinderte sie wohl etwas, stürzte sie und fiel kopfüber auf den Fliesenboden. Sie schrie fürchterlich. Aber als ich ihre Beine ansah, sah ich, dass sie sich wohl eines gebrochen hatte... Wir hatten noch etwas Spaß in der Wanne, aber irgendwie verging er mir und ich wurde wütend.“
„Wie wütend?“
„Doch ich hatte trotzdem eine gute Idee. Aus dem Küchenschrank holte ich einen großen Zettel und schrieb darauf: ‘Heute Schlachtfest’. Die Mädchen verstanden anfangs nicht, was ich damit meinte. Doch ich habe sie dann aufgeklärt. Ich erklärte ihnen, dass ich nun ihre Freundin operieren müsse. Die Mädchen mussten sie festhalten und ihr den Mund zuhalten, denn sie schrie fürchterlich, als sie mein Schlachtmesser sah. Ich hatte Angst, die Nachbarn würden etwas mitbekommen. Ich musste sie zum Schweigen bringen, also habe ich ihr den Kopf abgeschnitten. Sie sollten einfach nur ruhig sein. Ich habe dann eben erledigt, was es an so einem Tag zu erledigen gibt. Meiner Mutter habe ich gesagt, wann ich mit dem Zerteilen der Leiche fertig sein werde und wann sie mit dem Kochen anfangen kann. Das muss man doch, so ein Körper passt doch in keinen Topf rein.“
„Und wie ist es dann den anderen Mädchen ergangen?“
„Natürlich genauso, wenn ich keine Lust mehr auf sie hatte, mussten sie eben sterben.“
Nur wenig erfährt man über Saschas Schwester Nadeschda, die heute 40 Jahre alt ist. Die Nachbarinnen des Horrorhauses bestätigten, dass sie sich sehr oft in der Wohnung aufgehalten habe. Doch diese Zeugen wurden nicht vor Gericht geladen. Auch Nadeschda nicht. Sie ist in Freiheit und immer noch Angestellte des Gerichtes. Ihre Adresse wird geheimgehalten. Fragen zu dieser Frau sind bei den Behörden unerwünscht. So muss man es als gegeben ansehen, was das Gericht von Nowokusnezk und die psychologischen Gutachten aussagen: dass sie straf- und verhandlungsunfähig und zur fraglichen Zeit psychisch nicht zurechnungsfähig war. Sascha verurteilte das Gericht zur Todesstrafe, die jedoch nicht vollstreckt wird. So wird dieses menschenfressende Monster bis zu seinem Lebensende im Gefängnis dahinvegetieren.
Seine Mutter erhielt lebenslängliche Haft und wird das Gefängnis wohl nie mehr verlassen.
Sascha sieht sich als Oberhaupt einer satanisch-kannibalischen Killersekte, deren menschenfressender Gott er selber ist. Für ihn, wie er sagt, hatte das Leben schon immer mehr dunkle als helle Seiten.
„Weil die Menschheit meine Botschaft nicht versteht, komme ich lieber später noch einmal auf die Welt, da sind die Menschen sicher bereit, mich zu verstehen.“
Als das Todesurteil für Sascha im Jahre 1997 verkündet wurde, waren die Zuschauer im Saal, die vielen Angehörigen und die Neugierigen, nicht zufrieden. Der Vater eines der Opfer schrie, als wollte er sein Leid in die Welt tragen: „Bringt ihn nicht um! Das ist zu milde für dieses Schwein. Lasst mich zu ihm, meinetwegen auch im Gefängnis. Ich bringe ihn um! Ich werde ihn ganz langsam auffressen. So, wie er es mit unseren Kindern getan hat.“

Quellen: Die große Enzyklopädie der Serienmörder (von Michael Newton – akt. u. ergänzt von Jaques Buval) 2. Auflage 2005 - S. 367 – ISBN 3-85365-189-5

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