10. Fall - Leszek Pekalski -
"Die Bestie von Osieki" (1996)
Am 12. Februar 1966 kommt Leszek Pekalski in dem nordpolnischen Dorf Osieki zur Welt. Er ist das Produkt einer Vergewaltigung, sein Vater, ein Trinker, lehnt eine Heirat mit Pekalskis Mutter ab und kümmert sich nicht um den unehelichen Sohn. Leszek Pekalski wird später als Erwachsener unendliches Leid über ganz Polen bringen.
Seine Kindheit ist ein Alptraum: Er wird herumgestoßen, gedemütigt und durch die Straßen getrieben. Er ist ein hässliches Kind mit einem Sprachfehler. Selbst in der Schule wird sein Leben zum Spießrutenlauf gegen alle, die ihm begegnen.
Seine Mutter und seine Oma, bei denen er Schutz sucht, verprügeln und quälen ihn, legen seine kleinen Hände bei der geringsten Verfehlung auf eine heiße Ofenplatte, um ihn zu strafen. Die beiden Frauen hassen ihn wie alle männlichen Wesen. Nie hatten sie mit Männern Glück. Die Wut darüber muss dieses kleine Wesen, Pekalski, büßen.
Man steckt ihn in Heime, Internate und Sonderschulen, weil man ihn loswerden will, diesen „Krüppel“. Von seinen Mitschülern wird er verprügelt und gehänselt, herumgestoßen, ausgelacht; so beginnt seine Jugend, so bleibt sie. Immer wieder sucht er sich Wärme und Geborgenheit, immer wieder will er die Mutter und die Oma besuchen, doch dort setzt es nur Hiebe - man will ihn nicht haben, diesen pickeligen Jungen.
Er wird 17 und will eine Frau, egal wie sie aussieht, nur einfach eine Frau. Der Pfarrer des Ortes, den er um Hilfe bei der Suche bittet, wirft ihn aus der Kirche.
Pekalski antwortet auf Annoncen, wendet sich an Partnervermittlungsbüros, doch als die Frauen ihn treffen, lachen sie ihn aus. Sein größter Wunsch: eine Sex-Plastikpuppe, wofür er sich jeden Zloty vom Munde abspart. Er bekommt sie nicht, weil sein Schwager, der sie in Deutschland besorgen soll, das Geld versäuft.
Selbst in Behindertenheimen sucht er, erniedrigt und gedemütigt, ohne Erfolg eine Gefährtin, denn keine Frau findet Gefallen an ihm. So zieht er weiter. Immer nur mit einem Ziel vor Augen: eine Frau. Er lernt das Maurerhandwerk und hat in 17 Monaten den dritten Arbeitgeber. Mit 22 Jahren wird er durch einen Betriebsunfall zum Frühinvaliden und nun hat er Zeit – zu viel Zeit.
Am 12. Februar 1966 kommt Leszek Pekalski in dem nordpolnischen Dorf Osieki zur Welt.
So sieht Pekalski seien Jugend und das meiste davon ist wahr. Im handgeschriebenen Vorwort zu „seinem“ Buch „Nur für Schokolade“ schreibt er: „Damals, als meine Oma meine kleinen Hände auf die heiße Herdplatte legte, wusste ich, dass mein Leben schwierig und kaputt sein wird.“
Durch das junge Leben getrieben, wie ein Blatt im Wind beginnt er seine „Karriere“ mit 16 Jahren. Nach seiner Verhaftung am 17. Dezember 1992, er ist inzwischen 26 Jahre alt, schreibt er sein erstes Geständnis nieder, das Einblicke in sein jahrelanges, wüstes Treiben vermittelt.
Knapp 16 Jahre ist er alt, da trifft er nach einem Schulausflug auf ein 13jähriges Mädchen, das ihm gefällt. Er spricht sie an, doch sie will von ihm nichts wissen. Das Mädchen muss dies mit ihrem Leben bezahlen. In seinem Geständnis beschreibt er genüsslich, wie er das wehrlose Mädchen erschlagen und nach dem Tod geschändet hat.
Zu diesem Zeitpunkt entfernt sich Leszek – der kleine, dumme Junge – von sich selbst, und Pekalski, der gnadenlose Mörder, erwacht in ihm. Erst viele Jahre später kann der Bestie Einhalt geboten werden. Bis dahin sterben unzählige Menschen.
Pekalski vagabundiert durch ganz Polen, „sein Polen“, wie er immer wieder behauptet. Doch er will nicht die Sehenswürdigkeiten des Landes erkunden. Nein, er ist auf der steten Jagd nach Menschen, egal, ob Männer, Frauen oder Kinder. Rastlos sucht er in dunklen Ecken, in Wäldern, geht von Haus zu Haus, unersättlich in der Gier nach Opfern. Was die Menschen fühlen, was sie erdulden und welch endlose Qualen sie erdulden müssen, interessiert ihn nicht. Pekalski vergewaltigt wehrlose Opfer aller Altersstufen; ob sie noch leben, ist ihm egal. Ganze Nächte verbringt er bei ihnen, vergräbt sie, holt sie wieder hervor.
Sehr schnell erkennt er, wie leicht es ist, einen Menschen „still“ zu machen und das ist ihm ganz wichtig. Gegenwehr macht ihn wütend, ein Schrei bedeutet das Todesurteil.
Bei einer Vergewaltigung kommt man ihm auf die Spur: Sein Opfer stellt sich tot, er lässt es liegen. Die geschundene Frau geht Tage später zur Polizei, als sie sich sicher ist, Pekalski erkannt zu haben. Man sperrt ihn in ein Gefängnis. Doch die Nonnen des Ortes, die ihn jahrelang erzogen, fordern bei der Polizei: „Lasst ihn frei. Das schiebt ihr doch nur diesem Dorftrottel zu, weil ihr den wahren Täter nicht findet. Leszek war immer ein braver Junge.“
Die Staatsanwaltschaft beantragt, ein psychiatrisches Gutachten von ihm erstellen zu lassen. Pekalski lässt sich untersuchen, doch das Gutachten taucht erst durch Zufall zwei Jahre später bei Gericht wieder auf.
28 Monate nach der Vergewaltigung, Pekalski ist längst wieder ein freier Mann, bekommt er seinen Prozess. Geschickt versteht er es, das Gericht mit seiner schweren Jugend zu täuschen. Das Urteil: zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung. Wieder verlässt Pekalski das Gericht als freier Mann.
So zieht sich Pekalskis Blutspur weiter durch ganz Polen. Er lässt nichts aus, selbst vor pädophilen „Ausflügen“ schreckt er nicht mehr zurück. Ein sechs Monate alter Säugling stirbt durch ihn. Seine Blutorgien sowie sein Potential an Mordlust sind schier unendlich.
Pekalski, der Mann mit dem Hammer und dem Hackebeil, befindet sich in einem „Krieg“, dessen Ausmaße alles Menschliche übertreffen. Hunderte Polizisten suchen nach dem Schlächter der Nation. Doch so sehr man sich bemüht, Pekalski bleibt unentdeckt: Man sucht nicht nach Zusammenhängen der einzelnen Morde. So ist es nicht verwunderlich, dass Unschuldige jahrelang im Gefängnis verbringen müssen wie im Falle Jadwiga Kowalska: Die 21jährige verheiratete Frau schlenderte am 7. März 1985 durch die Stadt Braniewo und trifft auf Pekalski. Er begrüßt sie mit „Guten Tag.“ Als sie sich ihm nicht hingeben will, spricht Pekalski sein Todesurteil über sie. Er erschlägt die Frau mit einem Holzprügel, zerrt ihren Körper zum Flussufer und wirft ihn ins Wasser. Die Leiche findet man wenige Tage später. Man verhört ihren Ehemann und findet einen Abschiedsbrief der jungen Frau. Sie beklagt sich darin über ihn, und der Brief endet mit den Worten: „Ich halte es nicht mehr aus.“ Ihr Mann wird wegen Anstiftung zum Selbstmord zu sieben Jahren Haft verurteilt, von denen er zweieinhalb Jahre verbüßt.
Am 9. Februar 1991 tötet Pekalski die 37jährige Danuta N. mit einem Hammer. Sie war an diesem Abend mit ihrem Mann auf einem Faschingsball gewesen. Man trinkt kräftig, ihr eifersüchtiger Mann sieht sie zu eng mit einem anderen tanzen. Es gibt Streit im Lokal – vor allen Gästen. Vorzeitig verlassen die beiden das Lokal, und vor der Haustür sagte Danuta zu ihrem Mann: „Ich gehe noch etwas spazieren, bis du dich ausgesponnen hast.“
Sie kam nie mehr nach Hause. Pekalski hatte sie erschlagen. Bei der Obduktion stellte sich heraus, dass sich die Frau vor Schmerzen selbst die Unterlippe ausgerissen hatte.
Man sah in ihrem Mann den Täter und verurteilte ihn. Auch er saß zwei Jahre unschuldig.
Einer Sekretärin der Staatsanwaltschaft in Slupsk fällt auf, dass ein Mord mit der Vergewaltigung der Bäuerin Bernadette sehr ähnlich verlaufen ist. Nach Wochen beschließt man, Pekalski zu überprüfen. Man durchsucht das Haus seines Onkels, der ihn bei sich wohnen ließ. In seinem Zimmer findet man Unmengen blutverschmierter und zerrissener Unterwäsche von Frauen und Kindern. Durch diesen Zufall stoppt man am 17. Dezember 1992 Pekalskis satanisches Treiben, er wird verhaftet und in das Gefängnis einer Kleinstadt gebracht. Die Beweise erdrücken ihn, glaubt er zumindest. So gesteht und widerruft er an die 80 Morde.
Nachdem er im Dezember 1992 verhaftet wird, weiß Pekalski nicht mehr ein noch aus: 320 Morde ordnet ihm die Staatsanwaltschaft zu. Immer mehr gesteht Pekalski – er ist inzwischen bei seinem 83. Mord. Man beschließt, ihn gerichtspsychiatrisch untersuchen zu lassen. Eineinhalb Jahr dauern diese Untersuchungen, und er lernt sehr schnell, was die Ärzte von ihm hören wollen. Er hat ein Ziel: Er will als „unzurechnungsfähig“ begutachtete werden, denn nichts fürchtete er mehr, als die Todesstrafe, die es immer noch in Polen gibt.
Er wird aus der Psychiatrie entlassen und kehrt in das Gefängnis zurück. Die Staatsanwaltschaft muss die Ermittlungen gegen ihn aus finanziellen Gründen beenden, man vertraut auf die Geständnisse Pekalskis und merkt erst nach seinem erneuten Widerruf, dass man keinerlei Beweise hat. Nur die Geständnisse eines vielleicht Kranken, die nichts wert waren, lagen vor. Und: Diese Geständnisse hatte man nicht einmal schriftlich! Beweise hat man nie gesichert, Analysen von Blut, Sperma oder Haut nie durchgeführt. Polizei-Protokolle gingen verloren oder wurden zum Teil gar nicht angefertigt, was im Prozess gegen ihn fatale Folgen haben sollte.
Da beschließt man, einen Spion in seine Zelle zu schleusen. Dieser war in Roman Z. einem Autoschieber, rasch gefunden. Man hatte ihm Strafmilderung zugesichert, doch Roman wusste nicht, was man Pekalski zur Last legte. Das ist ein Vergewaltiger, sagte man ihm. Pekalski gefiel dieser klug wirkende Zellengenosse, der ihm riet, alle Taten schriftlich niederzulegen, um der ganzen Welt beweisen zu können, dass er aufgrund seiner schweren Jugend nicht zur Rechenschaft gezogen werden könne. Krank, ein Opfer seiner Erziehung, seiner Umwelt! So beginnt Pekalski in 130 Tagen, fein säuberlich 57 Morde niederzuschreiben und Tatortskizzen anzufertigen. Roman fürchtet sich Tag und Nacht, wenn Pekalski in seinen Erinnerungen an die Opfer schwelgt. Genüsslich beschreibt er alle Details, die Leiden vieler unschuldiger Opfer.
Roman erinnert sich: „Wie ein Katze saß er an seinem kleinen Tisch, und man konnte glauben, er hört niemals auf zu schreiben.“ Die Staatsanwaltschaft freut sich über den Erfolg ihres Spitzels und gewährt ihm zwei Tage Hafturlaub. Roman nimmt die Geständnisse mit und verkauft sie an die Presse. Geschockt erfährt die Staatsanwaltschaft, dass nicht sie im Besitz der Beweise ist, sondern zahlende Reporter, die sie ihrerseits an ausländische Journalisten weiterverkaufen.
Die Volksseele kocht ob der Unzulänglichkeiten: Ein neuer Oberstaatsanwalt wird ernannt, sein Vorgänger erschießt sich – aus Schande. Doch dem neuen Staatsanwalt ergeht es nicht besser mit Pekalski. Er fährt in durch das ganze Land, Pekalski genießt diese Ausflüge. An einer Plastikpuppe demonstriert er 28 Morde an Originaltatorten. Schwer atmend zeigt er vor laufender Kamera, wie er mit den wehrlosen Opfern umging.
Über kein Opfer berichtet Pekalski so detailliert wie über Kazimierz Niczman, den er am 20. Oktober 1986 in einem Wald tötet.
An diesem Abend begegnet Pekalski im Wald nahe dem Dorf Lobzie einem alten, grauhaarigen 79jährigen Mann aus dem Dorf Szczecin. Er zieht einen Holzkarren mit Reisig hinter sich her und sucht nach Brennholz. Seine alten Beine und seine von der Gicht gezeichneten Hände wollen nicht mehr so recht, der Boden ist sumpfig, immer schwerer fällt ihm das ständig Bücken. Er lässt sich Zeit, und in aller Ruhe hebt er Stock für Stock auf. Er weiß nicht, dass ihn Pekalski beobachtet.
Dieser Irre, geistig immer verwahrlosender werdender Mensch, findet den Greis lustig und verfolgt ihn. Er schleicht langsam näher und sieht eine Axt auf dem Wagen des Alten. Diese braucht der alte Mann zwar nicht, denn es liegen genügend Zweige auf dem Boden. Doch immer wenn er einige Stöcke auf den Wagen gelegt hat, nimmt er die Axt und legt sie wieder oben auf. Diese Axt scheint fast magisch auf Pekalski zu wirken – das Blitzen von blankem Stahl zieht ihn an.
Pekalski ist nur noch wenige Meter von dem Greis entfernt. Der alte Mann hört schlecht und kann die Gefahr nicht erkennen, die sich anbahnt. Pekalski ergreift die Waffe und tanzt mit ihr hinter dem Wagen. Plötzlich dreht sich der alte Mann erschrocken um. Er sieht einen jungen Mann, der mit seiner erhobenen Axt auf ihn zustürzt. Er denkt wohl an einen Räuber und will gerade erklären, dass er kein Geld hat, als ihn die Axt trifft. Pekalski ist am Ziel seiner Wünsche: mit einem mächtigen Hieb spaltet er den Kopf des Wehrlosen. Niemand sieht, wie besessen Pekalski seine Gelüste befriedigt. Seine Augen verdrehen sich, längst kennt er kein Erbarmen mehr. Er hat nur noch einen Wunsch in diesem Augenblick: Den Tod eines Mannes, den er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hat! Er holt weit aus und schlägt dem Greis erneut mit voller Wucht auf den Kopf. Ohnmächtig vor Schmerzen bricht der Mann zusammen. Doch Pekalski ist noch nicht zufrieden. Der Greis blutet ihm zu wenig, da schlägt er noch dreimal mit der scharfen Kante zu. Dreimal zuviel für diesen Mann; er verblutet, und Pekalski genießt diesen Anblick.
Die ganze Nacht verbringt er neben der Leiche sitzend und lässt sein Opfer nicht aus den Augen. Friert es ihn, wärmt er sich mit den heruntergerissenen Kleidern des Ermordeten. Pekalski schläft nicht in dieser Nacht, er ist mit seinem Opfer beschäftigt. Er ergötzt sich an der Macht, die er über dieses Wesen hat.
Am nächsten Morgen, es ist schon hell geworden, findet er eine Plastikschnur auf dem Boden. Er will sie gerade in seiner Hosentasche verstauen, als er es sich anders überlegt und die Schnur zu einem Lasso knotet. Pekalski hat eine Idee: er will nun „Indianer spielen.“
Mühsam hebt er den Leichnam auf, lehnt in an einen Baum und fesselt ihm die Hände auf dem Rücken. Er muss lachen, als er den alten Mann in dieser Stellung vor sich sieht – und er lacht laut und lange, wie er sich später erinnert. Pekalski führte einen Indianertanz auf, wie er ihn aus Cowboyfilmen kennt. In die Hocke gehend, springt er um sein Opfer und genießt die Armseligkeit dieses Geschöpfes. Immer wieder umkreist er seinen gefesselten Gefangenen, als er durch das nasse Laub zu Boden stürzt. Das macht ihn wütend, und in seinem kranken Gehirn ist er davon überzeugt, dass sein Opfer daran schuld sein muss. Diese Wut lässt er an dem gefesselten Leichnam aus.
Nach Stunden im Blutrausch bindet er den alten Mann los und schleift ihn ins Gebüsch. Das Spiel ist zu Ende. Sorgsam deckt er ihn mit Plastiktüten, Ästen und einem schweren Stück Holz zu. Den Reisigwagen zieht er pfeifend zum nächsten Fluss und versenkt ihn lachend.
Auch hier muss ein Unschuldiger zunächst büßen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt, dass ein Sohn des Ermordeten Ärger mit dem alten Mann hatte, und vermutet in ihm den möglichen Täter. Kurz vor Heiligabend, der Leichnam wird einige Wochen zuvor durch spielende Kinder gefunden, wird der Sohn des Opfers Kaszimirz N. festgenommen. Dessen Bruder Jan, mit dem er Streit hatte, war von seiner Schuld überzeugt.
Nach mehrmonatiger Untersuchungshaft wird er trotzdem entlassen. Die Staatsanwaltschaft kommt zu dem überraschenden Entschluss, dass das Belastungsmaterial aus unzureichenden Indizien bestand. Als Jan erfährt, dass man seinen Bruder aus der Haft entlassen hat, erhängt er sich.
Pekalski fährt wieder durch Polen. Doch nun mit dem leitenden Staatsanwalt Buksa und einer nicht geringen Anzahl Polizisten. Er sitzt im PKW und genießt diese Ausflüge. Er gesteht Morde an Orten, die möglichst weit von der Strafanstalt entfernt sind. So ist man gezwungen, Pekalski in Gasthöfen zu versorgen und mit ihm in kleinen Hotels zu übernachten.
28 verschiedene Tatorte besichtigt man mit ihm. Diese Besichtigungen dauern insgesamt 92 Tage. 92 Tage, von denen Pekalski später vor Gericht behauptet, dass es die schönste Zeit seines Gefängnisaufenthaltes war. Wäre es nach ihm gegangen, er wäre noch heute mit dem Staatsanwalt unterwegs, gestand er später im Gefängnis. Auf die Frage, ob er denn weitere Tatorte wisse, die man nicht aufgesucht habe, lachte er und sagte: „Ich hatte ja schon über 40 Tatortskizzen angefertigt, aber auf einmal wollte der Staatsanwalt mit mir nicht mehr durch Polen reisen.“
Nur Roman, sein Zellengenosse, fürchtet diese Ausflüge. Denn wenn Pekalski von diesen Ortsterminen wieder in seine Zelle zurückkehrt, erregen ihn noch Tage danach die grausigen Erinnerungen. Namenlose Angst befällt Roman, nachts mit diesem unberechenbaren Serienkiller allein zu sein. In seinen ekeligen Erinnerungen beschreibt Pekalski in allen Details, wann, wo und wie er seine Opfer gequält und anschließend getötet hat. Auch, wo er sie verschwinden ließ – unter Laub, Plastiktüten, Zweigen und Ästen.
So berichtet Roman von der 19jährigen Maria A.: Niemand ist in der Nähe, als er sie am 5. Februar 1989 gegen 20 Uhr vor der Kirche im Lubliner Stadtteil Czeochow anfällt. Stundenlang war Pekalski durch die menschenleeren Straßen der nachtdunklen Vorstadt gestreift, bis er die junge Frau trifft. Gierig lauert er ihr vor der Kirche auf. Die Frau erschrickt zu Tode, als dieser Mann plötzlich vor ihr steht. Sie versucht zu schreien, zu flüchten, doch es gelingt ihr nicht. Ein schneller Griff nach den Haaren, und Pekalski reißt die Frau zu Boden. Er schlägt ihren Kopf immer wieder gegen die Steintreppe. Niemand kommt ihr zur Hilfe, als Pekalski den bewusstlosen Körper hinter die Kirche zerrt und sich an ihr vergeht.
Nach Stunden erwacht die junge Frau aus ihrer Bewusstlosigkeit. Pekalski muss sie für tot gehalten haben, als er von ihr abließ. Heute ist Maria verheiratet und Mutter zweier Kinder.
Als Zeugin vor Gericht erkennt sie Pekalski später wieder. Der Gerichtssaal verstummt, als sei ihre Aussage mit dem Satz beendet: „Ich verzeihe ihm, im Namen Jesus.“
Vor dem Gerichtssaal macht sie ihre Haltung noch deutlicher: „Ich habe überlebt. Viele Frauen hat er getötet, und Jesus hat mich beschützt. Deshalb vergebe ich ihm auch im Namen Jesu.“
Zufrieden sitzt Pekalski in seiner Zelle, denn wieder einmal bekam er Schokolade. Dafür gestand er den Mord an einer jungen Frau. Es war Waclawa G., der Pekalski am 4. Dezember 1991 begegnete.
Die Wiesen und Felder sind Schnee verweht an diesem Mittwoch, Anfang Dezember. Pekalski stapft durch den hohen Schnee auf das kleine Dorf Papowo zu. Schon einmal, vor über einem Jahr, war er hier im Nachbardorf. Ein dreizehnjähriges Mädchen, Malgosia K., hatte er damals „kennen gelernt“, und es zieht ihn wie ein Magnet an diesen Ort zurück.
Doch erst im nächsten Dorf, Chwiram, findet er ein Versteck zum Schlafen. Erschreckt wacht er am nächsten Morgen auf, als ihn ein Hund laut ankläfft. Er versucht ihn zu verscheuchen, damit man nicht auf ihn aufmerksam wird, doch es gelingt ihm nicht. Pekalski ist wütend wegen der frühen Störung. Missmutig steht er auf und greift sich dabei immer wieder an die Hose. Völlig erregt beschließt er, in das Dorf Papowo zu gehen. Er geht zur Straße, ständig die Hand an der Hose. An der nächsten Kreuzung sieht er eine junge Frau. Waclawa G. will gerade zur Bushaltestelle gehen, als Pekalski plötzlich neben ihr auftaucht. Er spricht sie an, merkt aber, wie abweisend sie zu ihm ist. Sie schaut immer wieder auf die Hand an der Hose von Pekalski, deren Bewegungen immer heftiger werden.
„Lassen Sie mich in Ruhe, wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen, rufe ich die Polizei“, versucht sie Pekalski einzuschüchtern. Doch er hat sich längst vergewissert, dass niemand in der Nähe ist. „Ich will aber mit dir…!“ gibt er ihr eindeutig zu verstehen. Waclawa erkennt, dass keine Menschenseele in der Nähe ist, um ihr zu helfen. Plötzlich zieht Pekalski ohne Vorwarnung sein Messer und treibt die Frau in ein nahe gelegenes Feld. Pekalski will spielen, sein Lieblingsspiel: Katz und Maus. Er treibt sein Opfer mit dem Messer in der Hand über zwei Kilometer weit durch das Feld, bis er ganz sicher sein kann, dass niemand Zeuge dessen sein kann, was jetzt geschieht.
Waclawa, als würde sie wissen, was auf sie zukommt, kauert am Boden und fleht Pekalski immer wieder an: „Du kannst alles von mir haben, meine Ringe, mein Geld, alles, nur lass mich am Leben.“ Ganz ruhig geht er auf die vor Angst zitternde Frau zu. Sie sieht nur sein Messer, das immer näher auf sie zukommt. Unfähig sich zu wehren, wartet sie darauf, was dieser Mann mit ihr vorhat. Sie ist nicht mehr fähig zu schreien, die Stimme versagt. In diesem Augenblick verfällt Pekalski in einen Rausch, in eine Gier nach Blut, wie er sie vorher noch nie bei einem Opfer empfunden hat. Immer wieder sticht er zu, wahllos, vom Kopf bis zum Unterleib, attackiert er diese Frau. Sie ist längst tot, doch Pekalski sticht immer weiter auf sie ein, bis ihn die Kräfte verlassen.
Dann nimmt er einen Stein, den er in der Nähe gefunden hat, und zertrümmert der Leiche damit den Schädel bis zur Unkenntlichkeit. Den geschundenen Leichnam wirft er in einen Silo, wo er vier Tage später gefunden wir.
Am 17. Dezember 1992 stoppt man Pekalskis Mordserie durch einen Zufall. Er wird verhaftet und in die Strafanstalt in Slupsk gebracht. Bei den Vernehmungen gibt er sich freundlich, und wenn er Schokolade erhält, gesteht er. Insgesamt 78 Morde und 4 Vergewaltigungen gibt er zu. Er beschreibt die Tatorte, skizziert die Tatorte, fein säuberlich notiert er die Verletzungen, die er den Opfern zugefügt hat. Man schenkt im Pornohefte und Süßigkeiten, man verwöhnt ihn, den Totmacher Polens. Und als man ihm keine Schokolade mehr gibt, widerruft er seine Geständnisse.
Plötzlich behauptet er: „Ich bin ein braver Junge und komme bestimmt in den Himmel.“ Die Staatsanwaltschaft ist verblüfft und verärgert zugleich, man hatte sich auf seine Geständnisse verlassen. Man bemerkt nun, dass man keinerlei Beweise gesichert hat, und wird nervös.
Nach dreijähriger Untersuchungshaft beginnt dennoch sein Prozess. Pekalski will die Richter milde stimmen und gibt wieder 48 Morde zu, um sie nach Wochen zu widerrufen. Längst hat er bemerkt, dass kein Zeuge nach der langen Zeit in der Lage ist, ihn zu identifizieren.
Nach 80 Verhandlungstagen, am 4. Dezember 1996, kommt der Tag des Staatsanwaltes: „Niemand kann verantworten, diesem Menschen nur die geringste Chance zu geben, jemals wieder aus der Haft entlassen zu werden.“ Pekalski bohrt dabei demonstrativ in der Nase. Er lacht lauthals über den Mann in der Robe und ruft ihm zu: „Aber du kannst mir nichts beweisen, gar nichts!“ Dabei lächelt er.
Das vierstündige Plädoyer des Staatsanwaltes endet mit den Sätzen: „Hohes Gericht, ich bin kein Anhänger der Todesstrafe, wie sie von den Menschen in Polen für diesen Mann gefordert wird. Ich bin nicht dafür, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Pekalski soll nicht eliminiert werden. Ich fordere lebenslange Haft.“
Die beiden Rechtsanwälte, die Leszek Pekalski zu verteidigen haben, betreten am Donnerstag, den 5. Dezember 1996, das Gerichtsgebäude und schlängeln sich durch die vielen Reporter hindurch zum Saal 114. Keinem der anwesenden Journalisten geben sie Auskunft, welche Strafe sie am heutigen Tag für den Angeklagten als gerecht beantragen werden.
Gefasst tritt die Verteidigung vor das Rednerpult: „Polizei und Staatsanwaltschaft fühlten sich sicher durch das Geschwätz eines Kranken. Wo sind die vielen Gutachten, wo die Analyse der Gerichtsmediziner über Sperma, Blut oder Hautspuren von Opfern und dem Angeklagten? Alles konzentrierte sich auf die Geständnisse und nicht auf Beweise, die so leicht zu sichern gewesen wären. Jedes Polizeirevier in Polen suchte nach jedem Mord, den man diesem Angeklagten unterjubeln könnte, nur um die Aufklärungsrate in die Höhe zu schrauben. Es wäre ein Leichtes gewesen, einen echten Beweis gegen Pekalski zu bekommen, doch man verzichtete darauf, es genügte ja das Geständnis. Unabhängig, ob Pekalski die Taten begangen hat oder nicht: Es gibt keine Beweise! Dieser Prozess ist ein reiner Indizienprozess, und die Beweismittel der Staatsanwaltschaft greifen nicht, da keine klaren Beweise darunter sind. Aus diesem Grund beantrage ich: Freispruch!“
Nach einer Pause von 20 Minuten soll Leszek Pekalski die Gelegenheit erhalten, noch einmal zum Gericht sprechen zu können, bevor man das Urteil verkünden wird. Mit ruhiger Stimme fordert Pekalski: „ Ich will freigesprochen werden, obwohl ich davor Angst habe. Wenn das Gericht mich weiter inhaftieren will, dann bitte ich sie, mich in eine sichere Anstalt zu verlegen, da ich nicht weiß, wie die Angehörigen der Opfer und die Mithäftlinge reagieren werden. Ich habe große Angst, dass man mir etwas antun wird, und ich will nicht sterben.“
Der Richter unterbricht ihn: „Was stellen Sie sich unter einer sicheren Haft vor?“ „Weit weg von meinem Wohnort, bitte, weit weg!“ Mit diesen Worten Pekalskis geht der letzte Verhandlungstag vor dem Urteilsspruch zu Ende.
Leszek Pekalski (das Aufnahmedatum ist nicht bekannt - geschätzt 2005 - 2015)
Keiner der Prozessbeobachter konnte mehr mit einer Verurteilung Pekalskis rechnen. Daher grenzte es beinahe schon an ein Wunder, dass Leszek Pekalski am 9. Dezember 1996 schließlich doch noch wegen eines Mordes für schuldig gesprochen wird. Um 11 Uhr 23 verkündete der Vorsitzende Richter: „Der Angeklagte Leszek Pekalski wird zu 25 Jahren Haft für den Mord an Sylwia R. verurteilt. Der Angeklagte wird jedoch vor seinem Haftantritt in eine psychiatrische Haftanstalt eingewiesen. Erst nach der Entlassung aus der Klinik kann der Angeklagte seine Haftstrafe antreten.“
Der Gerichtssaal gleicht einem Hexenkessel, die Zuhörer, zum größten Teil sind es Angehörige der Opfer, sind empört über dieses Urteil.
Und die „Bestie von Osieki“ verlässt mit einem Lächeln auf den Lippen den Gerichtssaal. Als er den Gerichtssaal verläßt, schlägt ihm die Mutter eines Opfers mit voller Wucht ins Gesicht. Kein Wärter schützt ihn.
Einige der Opfer:
LEOKADIA S.
87 Jahre alt in ihrer Wohnung erstochen
MALGOSIA K.
13 Jahre alt auf dem Schulweg überfallen
BARBARA S.
40 Jahre alt auf einer Baustelle verscharrt
SYLWIA R.
17 Jahre alt getötet, als sie ihm Brote vorbeibringt
JADWIGA K.
21 Jahre alt zur Unkenntlichkeit verstümmelt
WACLAWA G.
24 Jahre alt entstellt in einem Silo versteckt
IWONA R.
20 Jahre alt kurz vor ihrer Heirat erwürgt
Überlebte eine Horrornacht:
„Du gehörst mir“, sagte Leszek zu der Nachbarin, riß sie zu Boden, verprügelte sie und verging sich stundenlang an ihr.
BERNADETA B., 51 Jahre alt
Quellen: - Die große Enzyklopädie der Serienmörder (von Michael Newton, akt. und ergänzt von Jaques Buval) 2. Auflage 2005 - S.310 - ISBN 3-85365-189-5
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Der Buchtipp
"Nur für Schokolade“ von Jaques Buval, Verlag Das Neue Berlin,
Produktinformation
Broschiert: 287 Seiten
Verlag: Eulenspiegel (1998)
ISBN-10: 3360008510
ISBN-13: 978-3360008510
Durchschnittliche Kundenbewertung: 4.5 von 5 Sternen
Produktbeschreibungen
Kurzbeschreibung
Selbst die absurdeste Phantasie kann sich wohl kaum die Greuel ausdenken, die dieser Mann noch bis vor wenigen Jahren an seinen Opfern verübt hat. Leszek Pekalski war achtzehn; als er seinen ersten Mord beging, mit dreißig, im Dezember 1996, verurteilte ihn ein polnisches Gericht zu 25 Jahren Haft. Über 80 Morde hat er zugegeben, hat sich für die Geständnisse beschenken lassen mit Schokolade und Pornoheften, und er ha sie widerrufen. Experten sind sich sicher, vollständig wird die Wahrheit über diesen Mann nie an Licht komme. in seinem Buch, das das erbärmliche Leben des mutmaßlichen größten Massenmörders unserer Zeit nachzeichnet, geht der Autor auch der schwierigen Frage nach: Wie soll man mit einem Menschen umgehen, für den das Töten - wie Psychologen einschätzen - eine 'normale Kontaktaufnahme' zu seiner Umwelt geworden ist?
Kundenrezensionen: Durchschnittliche Kundenbewertung
Anzahl der Rezensionen: 11
4.0 von 5 Sternen Schockierend, 14. Februar 2008
Von Muggenhorst (Riesa)
Bücher über Verbrechen im Allgemeinen und über Serienmörder im Speziellen bergen oftmals die Gefahr, den Leser in eine voyeuristische Position zu hieven. Ich persönlich empfand "Nur für Schokolade", das Porträt des wahrscheinlich über 80fachen Mörders Leszek Pekalski, diesbezüglich als - den Umständen entsprechend - angenehm zurückhaltend.
Sehr deutlich wird hier deutlich, wie sehr unselige Lebensumstände in frühester Kindheit eine Persönlichkeit deformieren können. Pekalski, das Ergebnis einer Vergewaltigung, ohne Liebe und mit harter körperlicher Mißhandlung aufgewachsen, sieht seine grausamen Morde an Frauen, Greisen und Kleinkindern irgendwann als "normale" Art der Kontaktaufnahme an. Gerade diese Tatsache ist das eigentlich Schockierende.
Ein großer Teil des Buches widmet sich den Ermittlungsarbeiten der polnischen Polizei, die oftmals durch Schlamperei, Inkompetenz und ideologische Verblendung (analog des Falles Andrej Tschikatilo in der Ukraine) behindert wurden. Serienmörder passten nicht ins sozialistische Gesellschaftsbild und durften somit auch nicht existieren. Womöglich hätten einige der Opfer bei besserer Recherche überleben können.
Insgesamt eine spannende und schockierende Lektüre mit einem Vorwort des deutschen Stafverteidigers und Staranwalts Rolf Bossi, der auch den Kindsmörder Jürgen Bartsch vor Gericht vertrat.
5.0 von 5 Sternen Klasse!, 23. September 2007
Von J. Richter
Das Buch liest sich super gut und wird an keiner Stelle langweilig. Die Bilder veranschaulichen das Geschriebene sehr gut. Es war sehr interessant zu sehen, wie solch ein Mensch von den Beamten behandelt wird, beinahe wie ein Star!
4.0 von 5 Sternen Darstellung einer Bestie, 28. März 2007
Von G. Hosenfeld "Paradoxon"
Jaques Buval schafft es mit diesem Buch, den Serienmörder Leszek Pekalski genauestens darzustellen. Obwohl er mit seinen Ausführungen zum Teil sehr weit ins Detail geht, was manchmal etwas Ausdauer für den Leser erfordert, bringt er jedoch die gesamte Palette der Greueltaten Pekalskis sehr unverblümt ans Licht. Teilweise schockierendes Buch, das aber auch den Menschen hinter der "Bestie Pekalski" erkennen lässt, der durch seine Kindheit geprägt zum monströsen Außenseiter wurde.
Für Leser mit Interesse und Ausdauer sehr zu empfehlen.
5.0 von 5 Sternen Buval? Sollte man gelesen haben..., 23. Juni 2004
Von "chiaramoon_h"
NUR FÜR SCHOKOLADE war das erste Buch von J.Buval, welches ich gelesen habe. Es ist faszinierend und erschreckend zu gleich. Wieso tut ein Mensch so etwas? Was denkt er dabei? Was sind die Ursachen für die Entwicklung dieses Menschen? WARUM? Viele Fragen, die ohne die Recherchen von Herrn Buval unbeantwortet bleiben würden... Seit diesem Buch habe ich alles von Buval verschlungen! Ich mag den Stil wie er schreibt, die Fragen die er stellt, die Hintergründe über die er berichtet! Ich denke H.Buval ist ein sehr interessanter Autor und Mensch, der genau weiß worauf er sich einlässt! Weiterhin viel Erfolg! UNBEDINGT kaufen!!!
4.0 von 5 Sternen Erschütternd genau, 10. Mai 2004
Von "silvana5915"
Ein erschütterndes Buch. Wie der Mörder so lange so viele Morde begehen konnte, ohne entdeckt zu werden, ist mir ein Rätsel. Er beschreibt jeden Mord genau, und verlangt dafür, u.a. Schokolade. Ich lese jedes Buch dieses Autors und er hat mich nicht enttäuscht. Er bescheibt die Persönlichkeit des geistesgestörten Mörders ohne jede Lücke. Echt empfehlenswert!
5.0 von 5 Sternen Schockierend, 20. Oktober 2003
Von Stefanie Augustin (Röthenbach an der Pegnitz)
Ich war richtig schockiert. Da sitzt ein Mann und plaudert munter aus dem Nähkästchen, dass er dort eine Frau, da ein Baby und hier einen alten Mann getötet hat. Dafür wird er mit Schockolade belohnt. Wenn ihm was nicht passt, widerruft er einfach seine Geständnisse. Er führt die gesamte Justiz nach Strich und Faden an der Nase herum.
Was mich am meisten getroffen hat, waren nicht die Taten die der Mörder gestanden hat, in all ihren grausamen Einzelheiten, sondern, dass er Dank der Unfähigkeit von Polizei und Staatsanwaltschaft und trotz der Details, die nur der wahre Mörder kennen konnte, so glimpflich davon gekommen ist.
Insgesamt ein hervorragendes Boch. Glückwunsch Herr Buval!
5.0 von 5 Sternen Wer schlaflose Nächte liebt, 8. März 2003
Von "ilkaalpen"
für den ist dieses Buch der wahre Schocker. Ich habe ja schon eine Menge gelesen und gesehen und bisher haute mich nichts so leicht um. Aber dieses Buch hat mich einige schlaflose Nächte gekostet, da die Schilderungen sehr plastisch sind.
Wie krank ein menschliches Hirn sein kann, wird hier sehr deutlich.
Das Buch ist wirklich lesenswert, aber absolut keine Lektüre für zarte und sensible Seelen.
4.0 von 5 Sternen Gutes Buch, bis auf..., 26. November 2002
Von "mary-stuart"
... das Vorwort von Rolf Bossi. Das musste echt nicht sein, zumal ja allgemein bekannt ist, dass die Weste dieses Mannes nicht eben weiss ist. Aber davon abgesehen ist das Buch wirklich äusserst lesenswert und hebt sich in seinem Stil angenehm von den voyeuristischen Berichterstattungen vieler Autoren zum Thema Serienmord ab.
4.0 von 5 Sternen gnadenlose wahrheit?, 4. November 2002
Von Sandra Gratz "hexenbesen2001" (Österreich)
dieses und andere bücher von jaques buval (z.B. "der wahre hannibal lekter", "der rucksackmörder", "der kannibalenclan")beschreiben die geschichte von mördern und deren vorgehen!
ich selbst verschlinge diese bücher! habe jedes der oben angeführten bücher gelesen und muss sagen, das jaques buval ziemlich oblektiv über deren leben bzw. taten schreiben!
diese geschichten sind nicht in einem "kranken hirn" entstanden, sondern erzählen, was in dieser welt leider viel zu oft vorkommt!
dabei vergisst er auch nicht dir eventuellen hintergründe zu erforschen und darüber zu berichten!
seine schreibweise ist angenehm zu lesen!
in diesem buch werden die kindheit des mörders, einige von vielen morden, die festnahme und seine verhandlung sehr bildlich geschildert!
das buch "nur für schokolade" ist auf jedenfall empfehlenswert, allerdings nichts für schwache nerven!
5.0 von 5 Sternen Nur für Schokolade, 2. September 2002
Von Ein Kunde
Super Buch! Sowie auch die anderen Bücher dieses Schriftstellers. Man bekommt einen guten Einblick in die Psyche des Täters und fängt auch an zu begreifen warum Menschen so werden können, was jedoch nicht als Entschuldigung für die Täter gilt. - man bekommt beim Lesen der Bücher von Buval echt ne Gänsehaut und ist geschockt, wozu Menschen fähig sind.
4.0 von 5 Sternen Schockierende Realität eines menschlichen Fehlproduktes, 11. Juli 2002
Von Ein Kunde
Unglaublich, was mangelnde Liebe und Zuneigung schon unmittelbar nach der Geburt (Vergewaltigungskind) und in der weiteren (fast gesamten) Kindheit/Jugendzeit aus einem Menschen machen kann. Es entsteht ein Monster, das sich nach Entwicklung seiner Sexualität seiner Macht über Leben und Tod anderer unschuldiger Menschen bewußt wird und sich im Laufe der Zeit für den Tod entscheidet ... weil ihm dadurch nie dagewesene Glücksmomente beschert werden!
Spannendes Buch aber in seiner schockierenden Wirklichkeit und schildernden Grausamkeit nichts für Zartbesaitete!
Leider kam die eigentliche Ermittlungsarbeit der Polizei, bzw. die Bemühungen der verschiedenen Polizeibehörden in ganz Polen, die zunächst unbekannten Morde und Vergewaltigungen zu klären, etwas zu kurz.