Vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.





1. Der Fall - Herzogin Maria von Brabant

 


Der bayrische Herzog Ludwig II. (1253 - 1294), der später den Beinamen der Strenge erhielt, ließ seine Gattin Maria von Brabant auf einen bloßen Verdacht der ehelichen Untreue hin auf der Burg Mangoldstein, bei Donauwörth, hinrichten. Die Hintergründe und Motive für die Tat blieben im Dunklen.
Früh kam die Legende auf, die Herzogin habe einem Vertrauten des Herzogs eine harmlose Vertraulichkeit gestattet, indem sie ihm das Du anbot. Als sie ihn später daran erinnerte, soll der Bote das Schreiben mit einem Brief der Herzogin an ihren Gatten verwechselt haben. Daraufhin sei der Herzog von seinem Lager am Rhein nach Donauwörth geritten und habe ohne weitere Untersuchung die Hinrichtung befohlen. Nach der Legende sind auch die Kammerfrauen der Herzogin hingerichtet worden.
Maria von Brabant wurde in Benediktinerabtei "Heilig Kreuz" in Donauwörth beigesetzt. Als sich die Unschuld seiner Frau herausstellte, wandte sich der Herzog an Papst Alexander IV. und bat ihn um die Lossprechung von seiner Schuld. Als Buße erhielt er die Auflage, entweder einen Kreuzzug ins heilige Land zu unternehmen oder ein Kartäuserkloster für zwölf Mönche zu gründen, die für Ludwig II. beten sollten.
Da sich in Bayern keine Kartäuser fanden, beauftragte Ludwig die Zisterzienser von Aldersbach mit der Gründung eines Klosters zunächst im Glonntal, später an der Amper  in der Nähe des Ortes Bruck. Die Gründung hieß später Fürstenfeld (heute: Fürstenfeldbruck).

Quellen: Kriminalgeschichte Bayerns (von Reinhard Heydenreuter) Ausgabe 2003 - S.45 - ISBN 3-7917-1826-6

 



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