Vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.



Die Bebilderung fehlt noch! 
Die muss noch eingefügt werden und evtl. noch einige Ergänzungen.



1. Der Fall - Helge Fossmo

Schweden, Januar 2004: Zwei tote Ehefrauen, ein höriges Kindermädchen, eine „Braut Christi“ und ein lüsterner Pastor.
Knutby - ein kleines Dorf 40 Kilometer nördlich von Stockholm. Der Schnee lag in gewaltigen Dünen vor den bunten Holzhäusern. Es waren die dunkelsten Tage und die längsten Nächte des Jahres. Es schneite oft und heftig, und es war, als würde ganz Süd- und Mittelschweden unter einer weißen, dicken Decke verschwinden. Januar 2004 war in vieler Hinsicht ein typischer schwedischer Wintermonat.
Es war still, und es passierte wenig. Bis zum 10. Januar. Am 10. Januar wurde die Polizei zu einem Haus in der kleinen verschlafenen Ortschaft Knutby, 40 km außerhalb von Uppsala, gerufen. Nachdem sich die Streifenwagen durch die Schneemengen gekämpft hatten, fanden die Beamten in einem Haus einen angeschossenen, schwer verletzten Mann. Kurz darauf fand die Polizei im Nachbarhaus eine weibliche Leiche: Alexandra Fossmo (24), hübsche Ehefrau des lokalen Pastors, war im Schlaf erschossen worden. Die Täterin konnte noch am gleichen Tag verhaftet werden. Es war Sara Svensson, das 26-jährige Kindermädchen der Pastorenfamilie. Für die Kripo-Beamten war schnell klar, warum sie Alexandra erschossen hatte. Offensichtlich war das Kindermädchen in den Pastor Helge Fossmo (32) verliebt und eifersüchtig. Allerdings hatte der Pastor die Beziehung mit ihr bereits beendet.
Am meisten wunderten sich die Kriminalbeamten über den Mordversuch am unbeteiligten Nachbarn. Warum hatte das Kindermädchen auch ihn töten wollen? Die Polizei stand vor einem Rätsel, musste aber sehr schnell eines erkennen: In Knutby gab es viele Geheimnisse! Knutby ist ein winziger Ort mit nur ca. 560 Einwohnern. Die meisten Bewohner von Knutby sind Mitglieder der freikirchlichen Pfingstgemeinde „Filadelfia“. Die Sekte hat ihren eigenen Pastor und ihre eigene Schule. Außenstehende wussten wenig oder nichts über das Leben in Knutby.
Erste Nachforschungen brachten allerdings schnell zu Tage, dass Alexandra nicht die erste Pastorengattin war, die unter ungewöhnlichen Umständen gestorben war. Auch Helge Fossmos erste Frau Helene – die Mutter seiner beiden Kinder – starb Aufsehen erregend. Helene hatte 1999 jede Menge Pillen geschluckt und war anschließend im Badezimmer ausgerutscht und ertrunken. Ihr Tod wurde 1999 als Unfall abgehakt, aber nun, im Jahre 2004, rückte der Pastor aufgrund dieser Vorgeschichte schnell in den Mittelpunkt der polizeilichen Nachforschungen.
Allerdings erwiesen sich anfangs die Befragungen in Knutby als sehr schwierig, die kleine Sekte hielt zusammen. Aber gegen moderne Technik konnten auch die Gemeindemitglieder nichts unternehmen. Denn eine SMS wurde schließlich zum wichtigsten Beweis der Anklage! Das Kindermädchen Sara Svensson hat sie kurz vor den Todesschüssen erhalten. Die Botschaft war kurz, aber deutlich: „Töte sie!“ Absender war der trauernde Pastor.
Achtzehn Tage, nachdem das Kindermädchen einen Mann angeschossen und eine Pastorengattin erschossen hatte, wurde Helge Fossmo verhaftet.
Nun kristallisierte sich langsam heraus, was im verschneiten Knutby wirklich geschehen war. Der Pastor hatte seine Frau loswerden wollen und seine Ex-Geliebte, das Kindermädchen, dazu gebracht, die Ehefrau zu erschießen. Weil der Nachbar die Pastorengattin liebte, sollte auch er sterben. Für die Morde benutzte er das Kindermädchen, das ihm immer noch hörig war.
Allerdings hatte Helge Fossmo inzwischen eine Affäre mit Åsa Waldau, der charismatischen, gut aussehenden, religiösen Sprecherin der Gemeinde, die sich selbst als „Braut Christi“ bezeichnete. Einige vermuteten, dass die „Braut Christi“ die eigentliche Drahtzieherin gewesen war. Auch die Staatsanwaltschaft war sich zeitweise ihrer Sache nicht ganz sicher. Es war schwer nachzuvollziehen, warum Sara als Ex-Freundin, einen zweifachen Mord begehen wollte, wenn sie gewusst hat, dass Helge Fossmo nie mehr zu ihr zurückkommt.
Fossmo hat später versucht, Åsa Waldau und Sara Svensson gegeneinander auszuspielen. So erzählte er vor Gericht, Sara habe „Sex mit Jesus“ gehabt und er habe Åsa davon erzählt. Die habe das als „Braut Christi“ natürlich empörend gefunden. In Schweden gab es in jenen Tagen nicht wenige, die sich klammheimlich fragten, wie „Sex mit Jesus“ rein praktisch vor sich geht. Zeitweise sah es aus, als würde aus dem „Drama Knutby“ eine „tragische Komödie“ werden.
Die Urteile fielen am 30. Juli 2005. Die Staatsanwaltschaft hatte auch den Badewannen-Tod von Helene Fossmo aufgerollt, die Anklage gegen Helge Fossmo lautete deshalb auf zweifachen Mord und einem Mordversuch.
Die Anklage gegen Sara Svensson lautete auf einen Mord und einen Mordversuch.
Sara Svensson hatte sich vor Gericht als ein junges Mädchen präsentiert, das einem Pastor vollkommen hörig war. Wenn er über seine Verhältnisse zu seinen anderen Freundinnen und zu seinen beiden Ehefrauen sprach, musste sie mit den Tränen kämpfen. Das Gericht entschied deshalb nicht überraschend, dass Sara einer Gehirnwäsche unterzogen worden war und verurteilte die junge Frau zu psychiatrischer Behandlung. Inzwischen soll es ihr schon wieder besser gehen. Seit Sommer 2007 darf sie in Begleitung sogar manchmal einkaufen gehen.
Helge Fossmo wurde dagegen zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Allerdings "nur" für einen Mord und einen Mordversuch. Die Beweise in Bezug auf den Badewannentod seiner ersten Frau standen für ein Urteil auf zu wackeligen Beinen.
Der Pastor hat sich inzwischen von der Sekte losgesagt und im Frühjahr 2007 bekannt gegeben, dass er sich verlobt hat.
In einem 150 Stunden Interview, das er hinter Gittern der Psychologin Eva Lundgren gab, stellt er sich selbst als Opfer der Sekte dar. Knutby sei auf dem besten Weg gewesen, eine Todessekte zu werden. Er selbst sei Åsa Waldau – der Braut Christi – hörig gewesen. Sie habe die fragliche Todes-SMS geschrieben, er habe sie nur weitergeleitet. Hintergrund sei der allgemeine Todeswunsch in der Sekte gewesen. „Es war logisch, dass Åsa bald sterben sollte, um als Braut Christi mit ihrem Bräutigam vereinigt zu werden. Die Gemeinde bat jeden Abend um ihren Tod. Sie hat als Prophetin den Tod meiner ersten Frau vorausgesagt. Helenes Tod war ein Beispiel dafür, wie es ablaufen kann.“
Weil Sara, das Kindermädchen, als seine Geliebte in Ungnade gefallen war, sollte sie aus Beweis für ihre Liebe zu Gott jemanden töten. Asa gab den Befehl. So lautet inzwischen jedenfalls die Erklärung des Ex-Pastors.
Sara Svensson sah die Dinge später viel einfacher und logischer: „Ich lebte in einer Welt, in der alle verrückt waren.“ Åsa Waldau lebt immer noch als "Braut Christi" in Knutby.
Pastor Helge Fossmo (35) hat im Juli 2007 zum dritten Mal geheiratet. Die Braut trug Weiß, aber die Umgebung war alles andere als romantisch: Die Hochzeit fand im Kumla-Staatsgefängnis statt, wo Fossmo eine lebenslange Haft absitzt.
Die neue Frau Fossmo ist 31 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Sie hat den Prozess gegen Fossmo verfolgt und sich dabei in den Pastor verliebt. Wegen Fossmo verließ sie nach zehn Jahren Ehe ihren Mann. Der versteht die Welt nicht mehr und will nun um das Sorgerecht für seine Kinder kämpfen. "Ich will nicht, dass dieser Mensch meinen Kindern nahe kommt", sagt er.
Zur Erinnerung. Die ersten beiden Fossmo-Gattinnen nahmen kein glückliches Ende:
Helene starb am 18. Dezember 1999 im Alter von 27 Jahren in der Badewanne. Fossmo wurde angeklagt, den Kopf seiner Frau am Badewannenrand zerschmettert zu haben, aber aus Mangel an Beweisen frei gesprochen. Helene hatte zwei Kinder
Alexandra starb am 10. Januar 2004 im Alter von 23 Jahren. Sie wurde vom Kindermädchen der Familie erschossen. Pastor Helge Fossmo hatte sie zu dieser Tat angestiftet. Gleichzeitig sollte auch noch ein Nachbar ermordet werden. Das Kindermädchen schoss auch auf ihn, aber der Nachbar überlebte schwer verletzt. Deswegen wurde Fossmo wegen Anstiftung zu Mord und zu Mordversuch verurteilt.
Mít seiner neuen Frau, deren Name nicht bekannt gegeben wird, will Fossmo nun allerdings "alt werden". Das Paar könnte auch Kinder bekommen. Die Hochzeitsnacht durfte das Paar alleine im Familienraum des Gefängnisses verbringen, und auch in Zukunft werden sich die Eheleute Fossmo hier hin und wieder zurückziehen können.

Quellen: - True-Crime-Storys / Crime Telegramms / Crimes Info - 2007



2. Der Fall - Gerda Møller

Auf Grönland wurde ein 15-Jähriger verhaftet. Mithilfe eines Schuhabdrucks wurde er der Vergewaltigung und Mordes an Gerda Møller (85) überführt. Am Freitag wurde der Junge von Grönland nach Dänemark gebracht. Dort gestand er vor dem Haftrichter seine Tat. Einzelheiten über den Tatverlauf sind deswegen nun in der Öffentlichkeit bekannt geworden.
Die vergewaltigte und ermordete 85jährige Gerda Møller
Der Junge hatte im Winter 2006 die Trennung seiner Eltern verarbeiten müssen. Kriminell war er nicht, aber als er bei einigen Ladendiebstählen erwischt wurde, schickten ihn Pädagogen von Grönland nach Aalborg in Dänemark. Dort lebte er in einer Jugendinstitution. Fernab der Heimat sollte er auf andere Gedanken kommen, sich sammeln und neue Impulse bekommen.
Die Wirklichkeit sah für den 15-Jährigen anders aus. Er fühlte sich in Dänemark nicht zu Hause und litt unter Heimweh. Außerdem war er auch weiterhin traurig über die Scheidung seiner Eltern. Er träumte von seiner verlorenen Kindheit im ewigen Eis, von seiner Familie, die offenbar mal glücklich gewesen sein muss und er hatte – wie er nun gestand – die Nase von der Jugendinstitution in Aalborg gründlich voll.
Auf Pfingsten wird in vielen dänischen Städten Karneval gefeiert. Die Dänen haben den Karneval bereits vor 30 Jahren aus den kalten Monaten auf Pfingsten verlegt, weil sie Samba-Feeling in der Sonne und nicht in Wintermänteln erleben wollen. Am 26. Mai 2007 war Pfingstkarneval in Aalborg. Der Junge wanderte durch die tanzende Stadt. Was er dachte und fühlte, weiß nur er. Aber das Heimweh nach den stillen Weiten Grönlands muss inmitten des lauten, heißen Trubels überwältigend gewesen sein.
Vor dem Haftrichter erzählte er nun folgendes:
„Ich trank ein paar Bier und eine halbe Flasche Rum. Ich kann mich nicht erinnern, wo ich es her hatte. Ich wanderte durch Aalborg und kam dann in die Straße, in der die alte Dame wohnte. Ich wollte nach Hause anrufen und mit meinen Eltern sprechen, weil sie sich hatten scheiden lassen. Ich ging einfach in eine Wohnung, aber ich hörte, dass jemand in einem der Zimmer war. Deswegen ging ich weiter in eine andere Wohnung. Dort ging ich aufs Klo. Als ich herauskam, stand die alte Dame da und schrie mich an. Sie schrie, dass ich verschwinden soll. Ich schlug sie. Sie schlug zurück. Da wurde sie sauer und griff nach meinen Hoden.“ Der Junge drehte durch und vergewaltigte die alte Dame.
Anschließend beging Gerda Møller wahrscheinlich den Fehler ihres Lebens. Vielleicht wäre nun alles vorbei gewesen, wenn sie nur den Mund gehalten hätte! Aber Gerda Möller war eine rüstige alte Dame, die sich von niemand etwas gefallen ließ.
Der Junge hätte leicht ihr Enkel oder sogar Urenkel sein können! Sie war Respekt von der Jugend gewöhnt, und nun dieses! Sie schimpfte ihn erneut aus. „Du bist ein ungezogener Junge! Du hast keine Manieren, du bist schlecht erzogen. Ich rufe jetzt die Polizei.“ Der 15-Jährige zog sein Messer und stach auf die Frau auf. Dann ging er in die Küche, wusch sein Messer, steckte es ein, nahm ein neues aus der Küchenschublade und stach erneut auf die Frau ein. Am Ende ertrank sie laut Rechtsmedizin in ihrem eigenen Blut, weil er ihr die Kehle durchgeschnitten hatte.
Anschließend fuhr er zurück in die Jugendinstitution. Dort fragte niemand, wo er gewesen war. Einige Wochen später reiste er heim nach Grönland.
Vielleicht hat sich die Geschichte anders abgespielt, vielleicht hat Gerda Möller sich ganz anders verhalten und etwas ganz anderes gesagt. Die Wahrheit kennt nur der Junge selbst. Es ist jedenfalls durchaus vorstellbar, dass der Junge über den Auslöser der Vergewaltigung lügt.
Jörn Beckmann ist dänischer Kriminalpsychologe. Er ist sich jedenfalls sicher, dass die alte Dame noch leben könnte, falls sich die Tat wie geschildert abgespielt hat. „Sie erschrak und schrie deshalb. Wenn sie ruhig geblieben wäre, und wenn sie ihn zu einem Bier eingeladen hätte und ihm das Telefon gegeben hätte, würde sie noch leben. Als sie ihn als „ungezogenen Jungen“ bezeichnete, streute sie Salz in seine Wunde. Er dachte an seine Eltern, und seine Eltern bekamen durch dieses Schimpfwort eine Schuldzuweisung. Damit will ich die Handlungen des Jungen nicht entschuldigen, ich versuche nur, sie zu erklären.“
Die Polizei hatte jedoch mehrere interessante Spuren. U.a. einen Schuhabdruck und eine Phantomzeichnung. Die Phantomzeichnung zeigte einen jungen dunkelhaarigen Mann, der eventuell aus Grönland stammen konnte.
Der Schuhabdruck stammte von einem in Dänemark nicht sehr häufig verkauften Adidas-Sportschuh. Alle Käufer dieses Schuhs wurden überprüft, bis man ein Paar Schuhe fand, das mit einer grönländischen Kreditkarte bezahlt worden war. Die Polizei legte 1 und 1 zusammen und reiste nach Grönland. Dass der Täter ein nur 15-jähriger Junge war, erschütterte die Fachleute doch sehr. Man hatte sich einen kaputten Menschen vorgestellt und stand nun vor einem Jungen, der fast noch ein Kind ist. Wieso hatte er plötzlich eine so alte Dame überfallen? Was war damals der Auslöser? Bis jetzt kennt noch niemand die Antwort.
Da der Junge noch minderjährig ist, wird wahrscheinlich auch beim Prozess nicht sehr viel bekannt werden. Kriminalpsychologe Jörn Beckmann mutmaßte nach der Verhaftung und nach dem Geständnis: "Er hat die alte Dame mit zahlreichen Messerstichen verletzt. Desto öfters man zusticht, desto mehr ist von einer Affekthandlung die Rede. Er muss jede Menge Wut in sich gehabt haben. Entweder ist er mit dieser Wut schon zu Gerda Møller gekommen, oder sie hat ihn wütend gemacht."

Quellen: - True-Crime-Storys / Crime Telegramms / Crimes Info - 2007



3. Der Fall - Andrew Stuart Luster

Andrew Stuart Luster wurde am 15. Dezember 1963 geboren und ist ein Urenkel von Max Factor einem Großunternehmer der Kosmetikbranche sowie einer der Erben des Vermögens von Max Factor. Bekannt wurde er vor allem durch einen medienträchtigen Kriminalprozess wegen Serienvergewaltigung, in dessen Verlauf er ebenso medienträchtig floh.
Andrew Luster wuchs mit seiner Schwester bei seiner Mutter in Malibu (Kalifornien) auf. Sein Vater, ein Psychiater, starb an Lungenkrebs, als er neun war. Er besuchte das Santa Barbara City College, allerdings ohne einen Abschluss zu erzielen. Stärker als jeder akademische Ehrgeiz waren seine Interessen am Skisport, Surfing und Skateboards. 1981 kaufte seine Mutter ihm am Strand von Mussel Shoals, südlich von Santa Barbara ein Haus. Er lebte größtenteils von einer aus einem Fonds gespeisten Pension von 55.000 $ im Jahr, der Fonds war nach dem Verkauf des Unternehmens Max Factor 1970 eingerichtet worden. Daneben befasste er sich ein wenig mit Grundstücksgeschäften und Börsenspekulationen, seine Hauptbeschäftigung blieb indessen das Surfen. Mit einer Freundin zeugte er zwei Kinder (1991 und 1994 geboren), bevor die Beziehung zur Mutter zerbrach. Ansonsten hatte er keine längerdauernden Beziehungen.
Am 13. Juli 2000 lernte er eine 21 Jahre alte Frau und deren Bekannten in einer Bar in Santa Barbara kennen. Er gab ihr ein Glas Wasser zu trinken und nahm sie mit in seinen Bungalow in Mussel Shoals mit. Dort hatte er mehrfach Sex mit ihr und erklärte ihr am darauf folgenden Tag, dass er ihr so genanntes Liquid Ecstasy verabreicht habe. Sie erstattete daraufhin am 17. Juli 2000 nach Gesprächen mit Bekannten Anzeige. Die Droge konnte allerdings in ihrem Körper nicht mehr nachgewiesen werden; sie wird auch rasch abgebaut. Die Polizei regte daraufhin an, dass sie Luster anrufen solle, während das Gespräch aufgezeichnet werden sollte. In dem Telefongespräch bestätigte er dann tatsächlich die Verabreichung der Droge. Es kam zu einer Hausdurchsuchung. Bei dieser konnten Videoaufnahmen und Fotografien sichergestellt werden, die Luster bei sexuellen Handlungen mit 13 unterschiedlichen bewusstlosen Frauen zeigten. Die folgenden Ermittlungen wurden auf drei Frauen, mit insgesamt 88 sexuellen Akten in den Jahren 1996, 1997 und 2000 beschränkt.
Der Prozess fand vor dem Gericht in Ventura County statt. Zunächst wurde eine Kaution für Andrew Luster von 10 Millionen $ festgesetzt, da eine hohe Fluchtgefahr bestünde. Seine Anwälte begannen intensiv mit den Medien zusammenzuarbeiten und stellten diesen gegenüber eine Reihe von Behauptungen auf. So gingen diese davon aus, dass Lusters prominente Stellung ihn zum Ziel karrierebewusster Beamter machen würde und die drei Opfer hinter seinem Geld her wären. Insbesondere das letzte Opfer sei lediglich nicht stolz auf ihre Handlungen gewesen, weshalb sie die Anzeige erstattet habe. Bei den übrigen beiden Opfern habe es sich um Sex während anderweitiger Beziehungen gehandelt, weshalb nun behauptet würde, der Sex sei nicht einvernehmlich gewesen. Die Bewusstlosigkeit der Opfer sei vielfach nur gestellt gewesen, da er in die Pornobranche habe einsteigen wollen, die Aufnahmen seien Studien gewesen.
Nachdem Luster fünf Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte wurde die ursprüngliche Kautionssumme durch ein Berufungsgericht auf eine Millionen US-Dollar herabgesetzt. Von dieser Summe brachte er selbst 300.000 $ und seine Mutter 700.000 $ auf. Als Auflage hatte er eine elektronische Fußfessel zu tragen.
Die Hauptverhandlung begann am 16. Dezember 2002. Zunächst wurde Luster eine Erleichterung der Kautionsauflagen zugebilligt. Er konnte sich nun zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr frei bewegen und musste sich nur in der übrigen Zeit in seinem Haus aufhalten. Seine elektronische Fessel war den Tag über deaktiviert. Andrew Luster stellte sich auf den Standpunkt, er habe nichts unrechtes getan.
Zu Weihnachten 2002 wurde eine zweiwöchige Unterbrechung der Verhandlung angeordnet. Als das Gericht am 6. Januar 2003 wieder zusammen trat war Luster nicht anwesend. Er war seit dem 3. Januar 2003 nicht mehr über die Fußfessel zu lokalisieren. Das Verfahren wurde fortgesetzt. Am 21. Januar 2003 befanden ihn die Geschworenen in 86 der angeklagten 87 Vergewaltigungsfälle für schuldig. Der Richter setzte die Strafe in absentia auf 124 Jahre Freiheitsstrafe fest.

  1. Ein Antrag auf Berufung wurde zurückgewiesen, da nach Ansicht des Berufungsgerichtes Luster durch seine Flucht sich selbst das Recht auf eine Berufung entzogen habe.
  2. Rechtsmittel gegen diese Entscheidung wurden vom US - Supreme Court am 2. Juli 2003 zurückgewiesen.
  3. Begründet worden war der Antrag damit, dass Luster ihm zustehende Rechtsmittel unfair durch die Rechtsauffassung der kalifornischen Gerichte entzogen worden seien.

Der Kopfgeldjäger Duane "Dog" Chapman erhielt den Hinweis, dass sich Luster im mexikanischen Puerto Vallarta aufhalten würde. Luster bewohnte dort unter dem Pseudonym David Carrera in einem billigen Hotel. Chapman und drei Mitarbeiter ergriffen Luster auf offener Straße und zerrten ihn in ein Auto, um ihn zurück nach Kalifornien zu bringen. Die von Zeugen herbeigerufene mexikanische Polizei setzte Chapman und seine Mitarbeiter fest, da dieses Vorgehen in Mexiko als Freiheitsberaubung anzusehen sei. Luster wurde am darauf folgenden Tag in die USA ausgeliefert.
Quellen: - Entscheidung des Californis Appellate Court, Az. S116867, vom 9. Oktober 2003 - US Supreme Court, Luster v. - California, Az. B166741
- UStoday vom 26. Januar 2004 - Barbara Munker, Rabiates Handwerk, Der Stern vom 23. Juni 2003 - Barbara Munker, Menschenjagd endet hinter Gittern, Die Welt vom 24. Juni 2003



4. Der Fall - Suzane von Richthofen -  (Elternmord)

Suzane von Richthofen - jung, hübsch, talentiert und auswohlhabenden Verhältnissen hat alles verspielt.
Sie ist jung, hübsch, talentiert und aus wohlhabenden Verhältnissen, sie galt als sympathisch und fröhlich - eigentlich hatte Suzane von Richthofen alle Chancen, die sich einer jungen Frau bieten, die in die brasilianische Oberschicht hineingeboren wurde. In der Nacht des 31. Oktobers 2002 hat sie alles verspielt. In dieser Nacht entschärfte sie die Alarmanlage in der Villa ihrer Eltern und ließ die Mörder ein: ihren damaligen Freund Daniel Cravinhos und dessen Bruder Christian.
Daniel Cravinhos (Mitte) und dessen Bruder Christian (Links) und Suzane von Richthofen nach der Festnahme.
Ein Geschworenengericht in Sao Paulo sah es am Samstag als erwiesen an, dass die damals 19 Jahre alte Suzane von Richthofen die Bluttat im Oktober 2002 gemeinsam mit ihrem Freund und dessen Bruder geplant hatte.
Das Verbrechen hatte wegen Suzanes Liebesbeziehung über Standesunterschiede hinweg und angesichts des Reichtums der Familie in Brasilien für großes Aufsehen gesorgt und war ob des berühmten Ahnherrs auch in Deutschland durch die Presse gegangen. Suzane von Richthofen ist eine Verwandte des legendären deutschen Jagdfliegers Manfred Freiherr von Richthofen, genannt „Der rote Baron“.
Manfred Alberto von Richthofen, ein Großneffe des „Roten Barons“, und seine Ehefrau Marisia waren am 31. Oktober erschlagen in ihrem Schlafzimmer aufgefunden worden. Die beiden beschuldigten Brüder gestanden die Tat; Suzane gab zu, sie unterstützt zu haben. Sie ließ ihren damaligen Freund Daniel Cravinhos und dessen Bruder Christian am Abend des 30. Oktobers 2002 ins Haus. Beide verwüsteten nach der Bluttat die Bibliothek der Familie, um einen Raubüberfall vorzutäuschen.
Das Trio wurde am Samstag von sieben Geschworenen schuldig gesprochen. Nach einer Entscheidung von Richter Alberto Anderson Filho müssen Suzane und Daniel für 39 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Christian wurde zu 38 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie hatte jeweils 50 Jahre Haft gefordert.
Suzane habe das Verbrechen geplant, um an das Geld ihrer Eltern zu kommen, argumentierte Staatsanwalt Roberto Tardelli. Auch Daniel und Christian, die aus einer Familie der unteren Mittelschicht stammten, hätten aus Gier gehandelt. Das Vermögen der von Richthofens – der Vater war Ingenieur, die Mutter Psychologin – wurde auf rund 2 Mill. Real (730 000 Euro) geschätzt. „Das war das scheußlichste und grausamste Verbrechen, das ich in meinen 26 Jahren als Staatsanwalt je gesehen habe“, sagte Tardelli am Freitag. Suzane habe finanziell unabhängig sein wollen, „ohne dafür arbeiten zu müssen“.
Die heute 22-Jährige hat nach Polizeiangaben ausgesagt, ihre Eltern seien gegen ihre Liebesbeziehung gewesen. Vor Gericht gab sie an, von Daniel – ihrem ersten Freund überhaupt – zu der Tat gedrängt worden zu sein. Er habe gedroht, sie zu verlassen, wenn sie bei der Ermordung ihrer Eltern nicht helfe: „Ich konnte seinem Zauber nicht widerstehen. Er war wie ein Gott für mich“, sagte Suzane. Ihr Anwalt betonte, der heute 25-Jährige sei der Drahtzieher des Verbrechens gewesen. Hätte Suzane Daniel nicht getroffen, wären ihre Eltern heute noch am Leben, erklärte er: „Das Verbrechen wurde nur durchgeführt, weil Daniel es wollte. Er war der einzige mit einem Motiv – Geld.“ Daniel berichtete dagegen, Suzane sei von ihren Eltern schlecht behandelt worden. Ihr Vater habe versucht, sie sexuell zu belästigen, was die Tochter zurückwies.
Neues Motorrad brachte den entscheidenden Hinweis
Die Polizei kam dem Trio auf die Spur, nachdem Christian sich am Tag nach dem Mord ein neues Motorrad kaufte, das er mit 36 Einhundert-Dollar-Noten bezahlte. Aus dem Haus des ermordeten Ehepaars waren umgerechnet rund 5 500 Euro gestohlen worden.
Der Prozess hatte am Montag begonnen. Den letzten Verhandlungstag verfolgten mehr als 200 Zuschauer im Gerichtssaal. Die Verteidigung wird das Urteil vermutlich anfechten.

Quellen: - Handelsblatt vom 23.juli 2006            

 


5. Der Fall - Der kleine João Hélio Fernandes (6)

Der Tod des kleinen João Hélio Fernandes in Rio de Janeiro erschüttert ganz Brasilien. Nun droht den Tätern womöglich der Tod. Der 6-jährige saß angeschnallt auf der Rückbank in einem Corsa, als seine Familie Mittwoch Nacht auf offener Strasse von Banditen überfallen wurde.
Der Fluchtweg der   Räuber
Es soll sich um 4 Täter gehandelt haben. Sie hatten es auf das Auto abgesehen und zwangen die Mutter und seine 13 Jahre alte Schwester Aline auszusteigen. Dabei bedrohte einer der Räuber die Opfer mit einer Spielzeugpistole. Während die Mutter noch versuchte, ihren Sohn ebenfalls aus dem Auto zu holen, schlugen die Täter die Tür zu und gaben Gas. João hing jedoch noch neben dem Auto im Sicherheitsgurt fest.

Über eine Viertelstunde - 14 Strassen - 4 Stadtteile - knapp 7 Kilometer weit - und ungeachtet der Schreie von Passanten und Motorräder die ihnen folgten - schleiften die Täter das Kind über den Asphalt. Als sie endlich anhielten und zu Fuss flüchteten, war der Junge bereits tot.
Eine anonyme Anzeige - es wurde eine Belohnung von 2.000 R$ (715 Euro) ausgeschrieben, die im Laufe des Tages dann verdoppelt wurde - führte die Polizei schnell zu den Tätern in der Favela “Morro da Serrinha” im Stadtteil Mangueira zum Elternhaus von Diego Nascimento Silva, 18 Jahre. Dieser verriet seinen 2 Jahre jüngeren Komplizen. In diesem Zusammenhang wurden dann drei Verdächtige festgenommen. Allerdings stellten sich nur Diego und der Jugendliche E. als Täter heraus. Ein 19-jähriger wurde, wie die Polizei inzwischen mitteilte, nur als Zeuge vernommen und befindet sich wieder auf freiem Fuss. Der 18-jährige Diego kam ins berüchtigte Gefängnis Bangu, ihm drohen zwischen 20 und 30 Jahre Haft. Der 16-jährige, dessen Namen nicht veröffentlicht wurde, kam in eine Jugendhaftanstalt. Die Höchststrafe für ihn beträgt 3 Jahre. Die Fahnung nach den weiteren Tätern, unter anderem nach demjenigen, der das Fahrzeug gefahren haben soll, läuft auf Hochtouren.
Die jugendlichen Täter
Die drei Festgenommenen. Der Verhaftete auf dem Foto rechts ist unschuldig und inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Natürlich sind die Täter in der Favela auch der dortigen Drogengang bekannt. Und die Anführer derselbigen, die teilweise auch Kinder haben, kündigten nun an, dieses Verbrechen keinesfalls zu tolerieren. Die Täter hätten eindeutig gegen den Ehrenkodex verstossen. Daher werde derzeit intensiv die Exekution der Täter geplant. Dies ist für die Favelas von Rio de Janeiro nichts ungewöhnliches. Denn die Macht der “Traficantes” reicht weit bis in die Gefängnisse hinein. Sollten die Täter, die sich aus Sicherheitsgründen derzeit in Einzelhaft befinden, jemals mit anderen Gefangenen in Kontakt kommen, dürfte ihr Tod nun vorprogrammiert sein.
Der kleine João Hélio wurde beigesetzt. Seine ältere Schwester - die zuerst dem flüchtenden Fahrzeug noch hinterhergerannt war - brach bei der Beerdigung zusammen: “Entschuldigung João. Ich konnte dich nicht retten. Ich liebe meinen Bruder. Gebt mir mein Baby zurück."
Nachtrag: Und wie sich zudem inzwischen herausstellte, standen die Täter zum Zeitpunkt des Überfalls nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen! Vielmehr hätten sie, so ein Polizeisprecher, die Tat “eiskalt und berechnend” durchgeführt.
Nachtrag: Ein weiterer Verdächtiger, Carlos Eduardo, welcher das Auto gefahren haben soll und der Bruder des 16-jährigen ist, wurde am Abend festgenommen. Zeitgleich demonstrierten im Zentrum von Rio de Janeiro rund 100 Personen gegen die Gewalt in der Metropole unter dem Zuckerhut.

Quellen: - brasilblog.de vom 09. Februar 2007 - Eintrag Nr. 2007



6. Der Fall - Kenneth John Freeman

Washington - Kenneth John Freeman, Amerikas meistgesuchter Pädokrimineller, wurde in HongKong verhaftet. Dabei wurden 4 Polizisten verletzt, da der durchtrainierte Kraftsportler sich energisch wehrte..
älteres Foto         Freeman heute
Freeman war seit dem 24.März 2006 auf der Flucht - der Tag an dem ihm der Prozess gemacht werden sollte. Er ist zu dem Termin nicht erschienen und vermutlich noch am gleichen Tag nach China geflüchtet.
Eigentlich hatte der Fall nur lokale Bedeutung. Freeman wurde beschuldigt, seine eigene Tochter im Alter von 10-12 Jahren sexuell zu missbraucht zu haben, Videos von den Vergewaltigungen hergestellt und im Internet vertrieben zu haben..
Freeman mit Tochter Kylie  -  Die Ehefrau Maleka-May  -   Freemans Tochter Kylie  
Das "National Center for Missing and Exploited Children", hatte seit längerem die Missbrauchsvideos unter Beobachtung, in denen ein unbekanntes Kind immer wieder auftauchte. Nach einiger Zeit wurde ein Bild des Mädchens auf der Homepage des NCMEC und einer weiteren Organisation verlinkt. Die Organisation war sich sicher: Das Kind und sein Missbraucher stammen aus dem Nordwesten der USA.
Aussagen der Tochter führen zur Verhaftung.
Kenneth John Freeman wurde aufgrund der Aussagen seiner von ihm missbrauchten Tochter verhaftet. Sie konnte erst Jahre später darüber sprechen. Ein Fernsehfilm triggerte Ihre Erinnerungen und Emotionen aufgrund dessen, was einem Darsteller in einer Szene passierte und sie vertraute sich Ihrer Mutter an. Freeman hatte dem Mädchen immer wieder gedroht, niemanden etwas zu sagen. Sie sei sonst Schuld daran wenn ihr "Daddy" ins Gefängnis müsse. 6 Jahre lang schwieg sie - dann war Schluss.
Missbrauch gefilmt und ins Internet gestellt.
Die Polizei fand anschließend selbsthergestellte Kinderpornografie auf dem PC von Freeman. Der Beschuldigte wurde verhaftet, kam aber auf Kaution frei. Seine Tochter machte daraufhin den gesamten Missbrauchsfall über das NCMEC öffentlich und gab sogar ein Interview. Nun kam John Freeman auf die Liste der zehn meist gesuchten Verbrecher Amerikas ("Amerikas most wanted").
Kein Auslieferungsabkommen?
Der ehemalige Hilfssheriff flüchtete nach China, wo es kein Auslieferungsabkommen mit den USA gibt. Dann machte er den für ihn entscheidenden Fehler. Er reiste nach HongKong. Obwohl auch der Stadtstaat zu China gehört, gibt es mit HongKong sehr wohl ein Auslieferungsabkommen. Bei der Ankunft am Flughafen wurde er, bedingt durch den internationalen Haftbefehl, festgenommen.
Eine Festnahme, die sich als gar nicht einfach erwies. Vier Polizisten wurden dabei verletzt.
Freeman erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe in den USA.
Quellen: - Care Child vom 3. Mai 2007



7. Der Fall – Mona Fandey

Maznah Ismail - besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Mona Fandey - war in ihrer Jugend eine Popsängerin aus Malaysia. Als sie älter wurde versuchte sie sich als Medizinfrau und Zauberin um ihren aufwendigen Lebensstil aufrechterhalten zu können. Der Politiker Mazlan Idris erhoffte sich von ihr übernatürliche Hilfe um seine Karriere zu beschleunigen. Eines Tages nahm er teil an einem Ritual bei dem er auf dem Boden lag, die Augen geschlossen hielt und darauf wartete dass "Geld vom Himmel fiel“. Aber es kam kein Geld. Stattdessen wurde ihm der Kopf abgeschlagen und Mona erleichterte ihn um sein eigenes Geld. Zusammen mit ihren Komplizen zerstückelte sie den Ermordeten in 18 Einzelteile.
Mona Fandey auf dem Weg zur Hinrichtung.
Kurze Zeit nach dem Mord kaufte sich Mona einen teuren Mercedes-Benz und ließ sich ein Facelifting machen.
Sie wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Nach dem Urteil sagte sie:" Ich bin glücklich über dieses Urteil. Ich will allen Menschen in Malaysia danken, ich liebe sie alle. " Mona ging sehr ruhig ihren letzten Weg und die Hinrichtung verlief vorschriftsmäßig
In Malaysia werden Hinrichtungen innerhalb der Gefängnis-Mauern meistens kurz vor Sonnenaufgang vorgenommen. Am 2. November 2001 fiel Mona durch die Falltür. Ihr lebloser Körper blieb eine halbe Stunde am Galgen hängen. Sie war 45 Jahre alt.

Quellen: - wapedia vom 25.10.2006



8. Der Fall - Koose Muniswamy Veerappan

K. M. Veerappan (Koose Muniswamy Veerappan; * 18. Januar 1952 im Dorf Gopinatham in Tamil Nadu; †18. Oktober 2004 in Tamil Nadu) war der Chef einer Bande, die von den indischen Behörden für Entführungen, die Ermordung von 120 Menschen (darunter 44 Polizisten), die Tötung von über 2.000 Elefanten und den Schmuggel von Elfenbein und Sandelholz verantwortlich gemacht wurde.
Die Karte zeigt den Wirkungsbereich des Mörders.
Durch sein listiges Vorgehen und geschickte Schachzüge konnte er sich aber trotz seiner blutigen Geschäfte eine große Popularität verschaffen und das Image eines 'Robin Hood' aufbauen, der mit dem Erlös aus seinen kriminellen Aktionen für die armen Leute der Region einsteht. Fraglich ist, ob es ihm allein die Unterstützung aus der Bevölkerung ermöglichte, Jahrzehnte lang der Staatsgewalt zu entgehen. Es wird angenommen, dass er durch Korruption eine Reihe von hochrangigen Politikern, Regierungsangestellten und Polizisten in allen drei umliegenden Staaten kontrollierte. Die Wälder im bergigen Grenzgebiet der südindischen Bundesstaaten Karnataka, Kerala und Tamil Nadu (Nilgiris) sind aber in der Tat eine der letzten schwer zugänglichen Regionen Indiens.
Sein größter Coup war die dreimonatige Entführung des südindischen Filmstars Rajkumar vom 30. Juli bis 15. November 2000. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits ruhig um ihn geworden. Sein letzter bekannter Mord datierte von 1993, die letzte Konfrontation mit der Staatsgewalt aus dem Jahre 1996. Die Entführung brachte ihn wieder auf die Titelseiten der indischen Zeitungen. Wochenlang konnte er sich mit seiner Geisel vor den Suchtrupps der indischen Polizei verstecken, die sogar Hubschrauber einsetzte. Seinen Forderungen, die zum größten Teil politischen Charakter hatten, wurde größtenteils nur mittels Versprechungen stattgegeben.
Der südindische Filmstars Rajkumar wurde im Jahr 2000 entführt. Hier sieht man ihn kurz nach seiner Freilassung.
Offenbar in Reaktion auf die nicht erfüllten Versprechen entführte Veerappan am 25. August 2002 den Politiker H. Nagappa aus Karnataka. Nach einer erneut dreimonatigen Entführung wurde Nagappa am 8. Dezember 2002 tot aufgefunden. Die Forderungen Veerappans - er hatte angeblich eine Amnestie für sich gefordert, sollte er sich stellen - waren nicht erfüllt worden.
Die Presse drängt sich um den erschossenen Bandenchef.
Seitdem war es ruhig um ihn geworden. Angeblich bei dem Versuch, seiner Verhaftung zu entgehen, wurde er am 18. Oktober 2004 in einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Bei dem Schusswechsel, der zwischen 22.15 und 22.45 Uhr Ortszeit stattfand, starben auch drei seiner Bandenmitglieder.
Die Beisetzung erfolgt unter Aufsicht des Militärs ....und die trauernde Witwe mit ihren beiden Töchtern.
Teile der Bevölkerung glauben, dass Veerappan zu alt wurde, um allen seinen Verpflichtungen gegenüber seiner Bande und den geschmierten Politikern nachzukommen. Durch seinen Tod bei der „misslungenen Festnahme“ wurde eine Lawine von Korruptionsermittlungen gegen hochrangige Politiker verhindert, die bei einer erfolgreiche Festnahme sehr wahrscheinlich ausgelöst worden wäre.

Quellen: - http://us.rediff.com/news/rajakid.htm und - http://www.suedasien.net/news/2002/august/veerappan.htm sowie http://us.rediff.com/news/nag_aug02.htm



9. Der Fall - Gabor Bilkei

Gabor Bilkei (* 1944) ist ein ungarisch-schweizerischer Tierarzt, der 1999 von einem Geschworenengericht
wegen vorsätzlicher Tötung seiner Frau Heike Bilkei (* 1964) verurteilt wurde. Der Fall gehört zu den bekanntesten und aufsehenerregendsten Kriminalfällen der Schweiz.
Der ungarische Tierarzt und Fünfkämpfer Gabor Bilkei immigrierte 1971 in die Schweiz. Als er die Betreuung von
Nachwuchsfünfkämpfern übernahm, lernte er 1983 als verheirateter Mann die damals 19-jährige Heike S. kennen, die die Freundin eines seiner Schützlinge war. Die am Vierwaldstättersee aufgewachsene Reiterin und Schwimmerin, als Tiernärrin beschrieben, begann eine Beziehung mit dem 20 Jahre älteren Mann und stieg bei ihm in die Praxis in Dübendorf ein, wo sie als Putzfrau und Buchhalterin tätig wurde. 1989 heiratete sie den nun geschiedenen Gabor Bilkei und brachte im Lauf der Ehe zwei Kinder zur Welt.
Ende März 1996 verliebte sich die 32jährige Heike Bilkei in einen ihrer Reitkollegen. Als Gabor Bilkei nach zwei Wochen dahinterkam, forderte er die Beendung des Verhältnis. Eine Woche später nahm Heike Bilkei die Kinder und zog in die gemeinsame Ferienwohnung nach Emmetten im Kanton Nidwalden. Sie äusserte gegenüber ihrer Familie, dass sie nicht zu ihrem Ehemann zurückzukehren gedenke.
Am 29. April 1996 erschien Gabor Bilkei in der Ferienwohnung, was später von mehreren Personen bestätigt und von ihm nie bestritten wurde. Danach hatte nie wieder jemand etwas von Heike Bilkei gehört. Sechs Wochen lang versuchte Gabor Bilkei Heikes Familie davon abzuhalten, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Dann schaltete sich die Polizei ein. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurde ein Fleck bemerkt, der die Beamten dazu veranlasste, die Räume auf Blutspuren zu untersuchen. Mit dem Luminolverfahren brachten sie vorher weggewischte, grossflächige Blutspuren im Lavabo, an einer Toilettentüre und auf dem Schlafzimmerboden zutage. Gabor Bilkei erklärte diese Spuren mit einem Blutsturz, den er vor dem Fernseher im Ersten Stock erlitten habe; Untersuchungen an der angegebenen Stelle konnten dies aber nicht bestätigen.
Am 4. Juli 1996 wurde Gabor Bilkei in Untersuchungshaft genommen. Bei der Befragung nach dem Verbleib seiner Frau lieferte er der Polizei die unterschiedlichsten Erklärungen. Der Aufenthaltsort variierte von Süddeutschland bis Südafrika, der Grund für eine angebliche Abreise von Drogenentzug über Schweinezuchtforschung bis zum heimlichen Durchbrennen mit einem Liebhaber. Die Polizei schenkte ihm keinen Glauben, und Aussagen von Zeugen, die Heike Bilkei nach dem 29. April noch lebend gesehen haben wollten, konnten nicht bestätigt werden.
Das ungewisse Schicksal der 32-jährigen Tierarztgattin erregte in der ganzen Schweiz grosse Aufmerksamkeit und beherrschte die Titelseiten grosser Tageszeitungen wie etwa dem Blick.
Am 28. März 1997 wurde in einem Waldstück bei Hinwil ein Schädel entdeckt. Vergleiche mit der DNA von Heikes Mutter sowie mit zahnmedizinischen Röntgenaufnahmen bestätigten, dass es sich dabei um den Schädel Heike Bilkeis handelte. Der zwei Monate zuvor aus der Untersuchungshaft entlassene Gabor Bilkei wurde erneut festgenommen und des Mordes angeklagt.
Im November 1999 kam es vor dem Obergericht Zürich zum Prozess gegen Gabor Bilkei. Die Anklage unter Staatsanwalt Pius Schmid forderte 18 Jahre Zuchthaus wegen Mordes und Betrugs; es wurden neun Geschworene und drei Berufsrichter aufgeboten sowie 136 Zeugen befragt. Das Material der Untersuchung, das während des vierwöchigen Prozesses erneut aufgearbeitet wurde, füllte 50 Bundesordner. Während des Prozesses verwickelte sich Gabor Bilkei laufend in Widersprüche. Pius Schmid bemerkte in seinem Plädoyer:
"Ich bin seit 22 Jahren Staatsanwalt, aber es ist mir noch nie - noch gar nie - ein Angeklagter von einer solchen Verlogenheit unter die Augen gekommen"
Aufgrund der Lückenlosigkeit der Indizien wurde Gabor Bilkei wegen vorsätzlicher Tötung und Betrugs zu 14 Jahren Haft abzüglich Untersuchungshaft verurteilt. Der zweite Anklagepunkt des Betrugs hatte mit dem Fall Heike Bilkei nichts zu tun, sondern wurde laut Angaben von Pius Schmid ebenfalls mit in den Prozess genommen, um die mangelnde Glaubwürdigkeit des Angeklagten zu dokumentieren. Gabor Bilkei hatte 1990 einen Einbruch angezeigt und Gemälde und Teppiche im Wert von insgesamt 70'000 Franken als gestohlen gemeldet. Im Zuge der Ermittlungen im Tötungsfall Heike Bilkei wurden diese Gegenstände wieder beim Tierarzt entdeckt, doch Bilkei hatte bestritten, dass es sich dabei um dieselben Bilder und Teppiche handelte, obwohl zwei Gutachten dies bestätigten.
Gabor Bilkei stellte während seiner Haft mehrere Revisionsanträge bis vor das Bundesgericht, die aber alle mangels neuer Erkenntnisse abgelehnt wurden. Ein Drittel seiner Haftstrafe wurde ihm wegen guter Führung erlassen und so kam er im Januar 2006 frei. Bis heute bestreitet Gabor Bilkei sowohl die Tötung seiner Frau als auch, dass es sich beim gefundenen Schädel um denjenigen seiner Frau handelt.

Quellen: -DOK: Kriminalfälle die die Schweiz bewegten: Die zwei Gesichter das Gabor Bilkei (Dokumentation) sowie - Freie Enzyklopädie und Sammlung aus erichs-kriminalarchiv.com



10. Der Fall - Kaspars Petrovs

Kaspars Petrovs (geb. 1975) ist ein lettischer Hilfsarbeiter, der als "Würger von Riga" bekannt und im Jahre 2003 in Riga verhaftet wurde.
Das Bezirksgericht Riga verurteilte am 12. Mai 2005 einen der reichsten Serienmörder in lettischer Geschichte, Kaspars Petrovs, zu lebenslanger Haft. Petrovs wurde für den Mord an 13 Menschen, acht Mordversuchen sowie Diebstahl und Raub verurteilt. Die Anklage wurde ursprünglich für die Ermordung von mehr als 30 Frauen im Zeitraum  von 2000 bis 2003 erhoben, aber wegen Mangels an forensischen Beweisen konnte er nur für dreizehn nachgewiesene Morde verurteilt werden. Anfänglich hatte man ihn bei 5 Mordfällen in Verdacht, die in Riga in den Jahren 2002 bis 2003 verübt wurden. Bei späterer Untersuchung fand die Polizei aber schnell heraus, dass Petrovs mehr als 20 ältere Frauen umgebracht hat. Alle seine Opfer waren alleinstehende, ältere Rentnerinnen.
Seine Vorgehensweise war folgende. Er beobachtete auf dem Postamt oder auf dem Markt ältere Frauen, anschließend machte er ihre Bekanntschaft und gewann ihr Vertrauen, etwa indem er half, ihre Einkaufstaschen nach Hause zu tragen. Eine andere Variante, um Zugang in die Wohnung zu erhalten, war, sich als Gasmann auszugeben, welcher den Gaszähler ablesen müsse. Petrows nutzte dann die Unachtsamkeit seiner Opfer aus und erwürgte sie mit einem mitgebrachten Handtuch. Danach legte er seine Opfer ins Bett und richtete sie so her, als ob sie schlafen würden.
Petrovs verbrachte die letzten drei Jahre seines Lebens vor seiner Verhaftung auf den Straßen von Riga. Durch die Beraubung seiner Opfer war er in der Lage, schätzungsweise 18.000 Lats (26.000 Euro) in Waren (z.Bsp. Konserven und Schmuck) und Geld zu erbeuten. Sein kriminelles Handeln brachten ihn nicht das erste Mal mit dem Gesetzin Konflikt. Petrovs war bereits wegen Diebstahls im Jahr 1998 verurteilt worden.
Die neuen Verbrechen wurden nur durch Zufall entdeckt: Als die Polizei Fingerabdrücke in einer der Wohnungen eines Opfers fand, wurden diese mit der Zentralkartei verglichen. Petrows war dort wegen einiger Eigentumsdelikte bereits strafrechtlich erfasst. Am 3. Februar 2003 schlossen sich die Handschellen um Petrows Handgelenke. Während der anschließenden Verhöre gestand Petrovs die Morde, äußerte aber, dass er die Morde bedauere. Er bat die Familien der Getöteten, ihm zu verzeihen. Petrovs hatte zuvor seine Erziehung und die Familie für seinen Amoklauf (die Ermordung von meist älteren Frauen)  verantwortlich gemacht.
"Ich verstand, dass ich nie in der Lage sein werde so viel zu verdienen, wie meine Familie von mir verlangte. Deshalb habe ich diese Verbrechen begangen."
Petrovs fügte hinzu, er bedauere die Ermordung der Frauen, entschuldigte sich bei den Familien der Opfer im Gerichtsaal und bat um Vergebung. "Ich kann   den Opfern das Leben nicht durch Worte zurückgeben, aber ich wünschte mir, sie wären noch am Leben. Als sei das alles nicht passiert und ich wäre nicht hier", wurde er zitiert. "Ich würde lieber auf der Straße sitzen und mich von Brot und Wasser ernähren", sagte er anschließend. "Ich wollte sie nur berauben, sie aber nicht zu töten", soll er während der Verhandlung geäußert haben.

Quelle: Die Baltic Times vom 19-25 Mai 2005 und - aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie



11. Der Fall - Coral Eugene Watts

Carl Eugene Watts (* 7. November 1953 in Fort Hood, Texas; † 21. September 2007 in Ionia, Michigan) war ein US-amerikanischer Serienmörder der als "The Sunday Morning Slasher" bekannt wurde.
Zwischen 1974 und 1982 ermordete er mindestens 13 Frauen. In weiteren 14 Mordfällen ist er Hauptverdächtiger. Die Ermittler glauben, das er für bis zu 72 weitere Morde verantwortlich sein könnte. Sein vorzeitiger Tod verhinderte weitere Anklagen und Verhandlungen, weshalb seine wahre Opferzahl wohl nie festgestellt wird.
Er wurde als erstes Kind des amerikanischen Soldaten Richard Watts und dessen Frau Dorothy Mae Young in Fort Hood, Texas, dem Stationierungsort seines Vaters geboren. Als er 2 Jahre alt war ließen sich seine Eltern scheiden worauf seine Mutter mit ihm nach Inkster, Michigan zog. Mit 8 Jahren wäre er beinahe an Meningitis gestorben. Er hatte so hohes Fieber das Ärzte befürchteten er könne Gehirnschäden davontragen. Danach war er nicht mehr derselbe.
Mit 15 Jahren, als er als Zeitungsausträger tätig war, schlug er grundlos die 26jährige Joan Gave in ihrem Haus nieder. Er wurde daraufhin verhaftet und vor Gericht gestellt. Weil er die Tat als Lappalie herunterspielte und keine Reue zeigte wurde er zur psychiatrischen Untersuchung in die Lafayette Clinic in Detroit eingewiesen. Laut der psychiatrischen Untersuchung stelle er eine "Gefahr für die Gesellschaft" da, wurde jedoch trotzdem zu seinem 16ten Geburtstag aus der Klinik entlassen. Er ging zurück auf die High School wo er sich insbesonders sportlich betätigte. Er wurde ein sehr guter Football Spieler und Boxer. Im Alter von 19 Jahren verlies er die absolvierte High School und ging aufs Lane College in Jacksonville, Tennessee. Zwischenzeitlich arbeitete er als Mechaniker für eine Detroiter Autofirma und schrieb sich für die Western Michigan University in Kalamazoo ein.
Am 25. Oktober 1974 überfiel er die 23jährige Lenore Knizacky in ihrer Wohnung. Der Frau gelang es jedoch sich loszureisen und die Polizei zu alamieren, die den Angreifer jedoch nicht mehr fassen konnte. Am 12. November selben Jahres überfällt er eine weitere Frau in ihrer Wohnung, der jedoch die Flucht gelingt. Als der Täter in sein Fahrzeug steigt und wegfährt notiert sie das Kennzeichen seines Wagens und informiert die Polizei. Im Dezember wird Carl Watts verhaftet und bei einer Gegenüberstellung von den beiden Frauen eindeutig identifiziert. Während der Befragung gesteht er, 15 weitere Angriffe auf Frauen begangen zu haben.
Er wird zur psychiatrischen Untersuchung in das Kalamazoo State Hospital eingewiesen, wo ihm Psychiater fehlende Reue, Rücksichtslosigkeit und Gefühlslosigkeit diagnostizieren. Er wurde 1975 zu lediglich einem Jahr Haft verurteilt und kehrte im Sommer 1976 zu seiner Mutter zurück. Er fand eine Anstellung als Mechaniker, wurde Vater und heiratete 1979. Nach nur sechs Monaten verlies ihn seine Frau, da Watts ihr zu gewalttätig wurde. Am Sonntag dem 23. Mai 1982 wird er verhaftet, nachdem er drei Frauen in ihren Wohnungen in Houston, Texas niedergeschlagen und gefesselt hatte. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert.
Der verhaftete Watts und sein Auftreten während der Gerichtsverhandlung. Watts zeugt keine Reue.
Bis 7. Dezember 2004 konnten ihm acht Morde nachgewiesen werden, worauf er zu lebenslanger Haft, ohne Aussicht auf Begnadigung, verurteilt wurde. Sein vorzeitiger Tod am 21. September 2007 verhinderte weitere Untersuchungen und Verurteilungen, weshalb seine wahre Opferzahl wohl nie festgestellt wird.

Quellen: - Lexikon der Serienmörder (von peter &Julia Murakami) 2.Ausgabe 2000 - S.466 - ISBN 3-548-35935-3 und Wikipedia



12. Der Fall - Henry Lee Lucas

Der Fall Henry Lee Lucas ist ausgesprochen eigenartig.
Er war entweder der fleißigste Killer aller Zeiten oder für nicht mehr als drei Morde verantwortlich. Nach dem, was er der Polizei in der Mitte der 80er-Jahre auftischte, beging er 600 – 700 Tötungsdelikte in den gesamten USA.
Die einzigen Morde aber, die schlüssig mit ihm in Verbindung gebracht werden können, sind die an seiner Mutter (wofür er seine Zeit in den 60ern absaß), an seiner 15-jährigen Freundin und an einer 82-jährigen Frau, die dem Mädchen zu Hilfe kam. Für diese Verbrechen wurde er zuletzt verhaftet.
VERZWEIFELT ARM
Henry Lee Lucas Herkunft könnte dem Lehrbuch für Serienmörder entstammen. Er wurde 1936 als jüngstes der neun Kinder von Viola und Anderson Lucas in der Ortschaft Blacksburg in Virginia geboren, inmitten des verzweifelt armen Appalachen-Gebiets. Beide Eltern waren Alkoholiker. Viola hatte zu Hause das Sagen und sorgte als Prostituierte für den Großteil des Familieneinkommens. Anderson war als „Keinbein“ bekannt, da er seine unteren Extremitäten bei einem Unfall im Vollrausch verloren hatte.
Viola Lucas scheint ihren Jüngsten verabscheut zu haben. Sie schickte ihn barfuss und, anfangs, im Kleid in die Schule. Als man ihm dort Schuhe gab, prügelte sie ihn, weil er sie angenommen hatte. Später verletzte er sich mit einem Messer am Auge; die Mutter ließ die Wunde schwären, bis das Sehorgan durch ein Glasauge ersetzt werden musste. Sie zwang ihre Kinder, ihr beim Sex mit Kunden und ihrem Geliebten „Onkel Bernie“ zuzusehen. Der Vater starb nach einer Nacht im Schnee vor dem Haus an Lungenentzündung. Sein wesentlichster Erziehungsbeitrag bestand darin, den Sohn an schwarz gebrannten Whiskey zu gewöhnen. Im Alter von zehn war Henry faktisch Alkoholiker.
Nicht lange danach führten ihn Onkel Bernie und Henrys ältester Halbbruder in die Bestialität ein. Dazu gehörte es, Tiere sexuell zu missbrauchen und anschließend zu töten; eine Aktivität ganz nach Henrys Geschmack, wie er später meinte. Seiner unverlässlichen Aussage zufolge resultierte seine erste Erfahrung mit einer Frau auch gleich in seinem ersten Mord: Er habe im Alter von 14 ein unbekanntes Mädchen vergewaltigt und erwürgt.
Fas zwangsläufig wurde aus Lucas ein Verbrecher; 1954 wurde er wegen Einbruchs zu 6 Jahren verurteilt. Er konnte zweimal flüchten, wurde jedoch beide Male wieder eingefangen; am 2. 9. 1959 war seine Strafzeit zu Ende. Nach der Entlassung lebte er bei seiner Schwester in Tecumseh in Michigan. Seine Mutter tauchte auf und versuchte, Henry zur Rückkehr nach Blacksburg zu überreden. Im Suff eskalierte der Streit und Henry stach auf Viola Lucas ein; zwei Tage später erlag sie ihren Verletzungen. Wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz verbrachte Henry die nächsten zehn Jahre im Gefängnis.
VERSUCHTE ENTFÜHRUNG
Im Juni 1970 kam er frei, wurde jedoch nach der versuchten Entführung zweier Teenager prompt wieder eingesperrt – bis 1975. Danach war er kurz mit Betty Crawford verheiratet, die sich scheiden ließ, weil er ihre Töchter belästigt habe. Zu dieser Zeit begann die angebliche Orgie der Gewalt: Auf den Straßen der USA habe er Frauen nachgestellt und diese vergewaltigt und getötet.
1976 traf er in Florida auf Otis Toole, wie Lucas ein Mörder und Vergewaltiger mit einem Hang zur Übertreibung. Die beiden schlossen Freundschaft; 1978 lebte Lucas in Tooles Haus in Jacksonville, gemeinsam mit Tooles Nichte und Neffen. Lucas verliebte sich in die Nichte, ein leicht zurückgebliebenes Mädchen namens Becky Powell, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt gerade mal 10 Jahre alt war.
Von 1979 bis 1981 arbeiteten Lucas und Toole gemeinsam für einen Dachdecker. Wenn man ihren Worten glauben will, nahmen sie sich wiederholt frei, um Frauen zu vergewaltigen und abzuschlachten. 1981 kamen Becky und ihr Bruder in ein Heim. Lucas und Toole befreiten sie und lebten fortan auf der Straße. Im Mai 1982 gingen Lucas und die jetzt 15-jährige und angeblich mit Lucas verheiratete Becky nach Texas, um für eine alte Dame namens Kate Rich zu arbeiten. Deren Nachbarn schmissen das Paar hinaus, als sie bemerkten, dass die beiden im Namen der alten Frau Schecks einlösten.
Danach verbrachte das Paar einige Zeit in einer religiösen Kommune, bis Becky wieder nach Hause wollte. Lucas schien einverstanden zu sein und die beiden verließen die Gemeinschaft. Am nächsten Tag kehrte er allein zurück. Drei Wochen später verschwand Kate Rich; am Tag darauf verließ Lucas die Stadt. Am 11. Juni wurde er schließlich verhaftet: Er war zur Kommune zurückgekehrt und des illegalen Waffenbesitzes überführt worden.
GESTÄNDNIS
Nach vier Tagen im Gefängnis begann Lucas zu gestehen: zunächst die Morde an Becky Powell und Kate Rich und dann eine Reihe weiterer. Er wurde der Morde an Powell und Rich überführt und zu 57 Jahren Haft verurteilt. Das dämmte die Flut seiner Geständnisse aber nicht im Mindesten ein. 18 Monate bekannte er sich schuldig, die Zahl seiner Opfer stieg in die Hunderte. Bei vielen dieser Morde belastete er Tool als Mittäter.
Zu dieser Zeit standen die Kriminalbeamten aus dem ganzen Land Schlange, um ihre ungelösten Mordfälle mit Lucas Aussagen abzugleichen. Lucas war meist nur zu gerne bereit zu helfen – speziell wenn sie ihn aus dem Knast holten und an Tatorte brachten, was ihm Hotelaufenthalte, Steaks und Milchshakes eintrug. Bis März 1985 wurden 198 Morde entweder von Lucas allein oder ihm und Toole zugeschrieben. Dann begannen jedoch in den Köpfen einiger Ermittler die Alarmglocken zu läuten: Lucas, der das Land nie verlassen hatte, gestand Morde in Spanien und Japan; und, nicht zu vergessen, er habe auch das Gift für das Massaker von Jonestown bereitgestellt.
EIN BETRUG?
Etliche Artikel erschienen, die Lucas als Betrüger bezeichneten, der Polizisten benutzte bzw. sich von skrupellosen Beamten benutzen ließ, die so ihre Rückstände in Mordfällen abzubauen gedachten. An diesem Punkt begann Lucas selbst, seine Geständnisse zu widerrufen; er behauptete jetzt, außer seiner Mutter nur Powell und Rich getötet zu haben.
Dennoch: Während über 600 Opfer offensichtlich übertrieben sind, hielten viele Lucas und Toole immer noch für bis zu 100 Morde verantwortlich. Lucas wurde für nur einen weiteren Mord belangt, an einer unbekannten Frau mit dem Namensetikett „Orange Socken“. Er wurde schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Weitere Ermittlungen ergaben jedoch, dass er dieses Verbrechen gar nicht begangen haben konnte. Lucas starb am 13. März 2001 an Herzversagen.

Quellen: - Serienmörder – Die Faszination des Bösen (von Charlotte Greig) Originalausgabe 2005 – D 2008 – S.76 – ISBN 978-3-85003-212-4



13. Der Fall - John Edward Robinson

Name               John Edward Robinson
alias                John Edward Robinson, Sr.; The Cyber-Sex-Killer; Slave Master
Geburtsdatum      27. Dezember 1943
Geburtsort         Cicero, IL
Todesdatum    
Ort    
Todesursache    
Tatort                   Die Gegend um Kansas City, KS
Zeitraum der Taten    1984 - 2000
Taten angeklagt        6 (je 3 Morde in Kansas und Missouri
Taten verurteilt        3
Taten gestanden    
Taten verdächtigt      8+
Opfer                   weiblich, weiss, mit einer Ausnahme, bei der das Opfer asiatischer Abstammung war
Tatumstände            Seinen ersten Opfern bot Robinson Arbeit und Unterkunft an, später fand er seine späteren Opfer im Internet in Chatrooms, in welchen sich User mit sado-masochistischen Neigungen trafen. Er vergewaltigte die Frauen, ehe er sie erdrosselte oder mit einem stumpfen Gegenstand erschlug.
Tatmotiv                 sexuell und finanziell motiviert
Verhaftung              6. Juni 2000 in Kansas City
Urteil                    2003; zwei Mal lebenslänglich, ein Mal Todesstrafe (tödliche Injektion)
Haftanstalt             Kansas City
Dieser Fall ging als wahrscheinlich erster "Cyber- Sex- Serienkiller-" Fall in die Kriminalgeschichte ein. Es wird vermutet, dass Robinson in einem Zeitraum von 16 Jahren zwischen fünf und elf Frauen getötet haben soll. Die Serie konnte aufgeklärt werden, nachdem Ermittler Robinson verhafteten, nachdem er zwei Frauen, die er in SM- Chatrooms kennengelernt hatte, vergewaltigt hatte. Die Beamten hatten ihn zuvor über drei Monate lang überwacht. Die Polizei fand nach der Festnahme auf einem Grundstück Robinsons in La Cygne, Kansas zwei Fässer, welche die Leichen von Izabela Lewicka und Suzette Trouten enthielten. Kurze Zeit später konnten die Beamten in einer Lagerhalle in Raymore, Missouri, welche von Robinson angemietet worden war, drei weitere Fässer mit Leichen sicherstellen. Die Staatsanwaltschaft gab an, dass nach den gerichtsmedizinischen Untersuchungen die Leichen in Raymore um einges älter waren als die in La Cygne gewfundenen. Robinson hatte den Lagerraum für fünf Jahre angemietet. Ausserdem war geplant, einen Teich abzulassen, der sich auf Robinsons Grundstück befindet, da man vermutet, dass sich dort weitere tote Frauen befinden könnten.
John Edward Robinson Sr. war ein bemerkenswertes Kind , das in der Nähe von Chicago aufwuchs. Dort erzielte er den höchsten Rang eines Pfadfinders. ausserdem reiste er einmal nach England, um vor der Queen zu singen und er unterhielt eine Freundschaft zu Judy Garland.
Als Erwachsener schien er ein Doppelleben zu führen- zum einen als angesehener Bürger einer Mittelstandsgesellschaft, zum Anderen mit einer langen Reihe von Lügen und Betrügereien. So behauptete er zum Beispiel, er sei Scheidungsanwalt oder als Filmproduzent für Sylvester Stallones "Rambo" verantwortlich gewesen.
Das Haus von Robinson    
Nachdem er in den 60er Jahren von Illinois nach Kansas gezogen war, lebte er als Familienvater, Kirchenvorstand und Schiedsrichter und Trainer der "litte League". Doch andererseits konnten ihm eine Reihe von Betrügereien nachgewiesen werden. So fälschte er einmal Briefe von Geschäftsmännern, um ein Gala- Essen zu seinen eigenen Ehren zu inszenieren.
Der noch immer verheiratete Robinson knüpfte über das Internet Kontakte zu Frauen, welche sich als devot bezeichneten und einen dominanten Sexualpartner suchten. Doch zwei dieser Frauen zeigten ihn an, da er zu gewalttätig sei und einer von ihnen Sexspiezeug im Wert von mehreren hundert Dollar entwendet hatte. Nach diesen beiden Anzeigen nahm die Polizei ihre Ermittlungen auf, in deren Verlauf sie das Grundstück in Raymore durchsuchte und die Fässer mit den Leichen fand.
Die Opfer:
Paula Godfrey
Geburtsdatum/ Alter     19 Jahre
Ort des Verschwindens     Olathe, KS
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     September 1984
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     unbekannt
Todesursache     unbekannt
Tatumstände     Paula's Verschwinden und Verhältnis zu Robinson ist den Ermittlern nahezu unverständlich. Der leitende Ermittlungsbeamte im Fall Robinson, Steve Haymes, der durch die Verbindung zu Paula misstrauisch geworden war, bemerkte in einem Bericht: "Robinson hatte sie angeblich als Verkaufsrepräsentantin angestellt. Das Overland- Park Police Departement erhielt später einen Brief von ihr, in welchem sie angibt, daß sie für John Robinsons Hilfe dankbar sei und daß es ihr gut gehen würde." Dies war das letzte, allerdings nicht bestätigte, Lebenszeichen von Paula Godfrey. Seither fehlt von ihr jede Spur. Allerdings liegt der Verdacht nahe, dass eine der Leichen, die auf Robinsins Land gefunden wurden, aber nicht mehr identifiziert werden konnten, die von Paula ist.
Lisa und Tiffany Stasi  
Stasi, Lisa
Geburtsdatum/ Alter     19 Jahre    und Tochter Tiffany - 5 Monate
Ort des Verschwindens     Overland Park, KS
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     08. Januar 1985
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     Overland Park, KS
Todesursache     erschlagen
Tatumstände     Lisa und ihre 5 Monate alte Tochter Tiffany galten seit 1985 als vermisst. Lisa befand sich in einem Heim für misshandelte Frauen, als sie Robinson 1985 traf. Robinson zog sie angeblich für sein betrügerisches "übergreifendes Programm für junge, alleinerziehende Mütter" heran und versprach, sie in Texas zur Siebdruckerin auszubilden, bot ihr ein Darlehen von 800 $ (US-Dollar) monatlich, setzte sie als Babysitterin ein und besorgte ihr eine Wohnung. Am 8. Januar 1985 wurden sie und ihr Baby in einem Gasthaus in Overland Park gesehen, in welchem ein "John Osborne" sie eingebucht hatte. Ihr Zimmer war mit einer Kreditkarte bezahlt worden, welche auf Equi-II ausgestellt war, eine von Robinson gegründete Consultingfirma. Zwei Tage später zog Lisa wieder aus und seitdem verlor ihre Familie den Kontakt zu ihr. Die Behörden haben inzwischen ihre Tochter, Tiffany, lebend aufgefunden. Sie lebte bei dem älteren Bruder Robinsons in Hammond, Indiana. Robinson arrangierte die Scheinadoption von Tiffany nur kurze Zeit, nachdem sie und ihre Mutter zum letzten Mal gesehen worden waren. Ahnungslos, daß die Adoption nicht legal war, oder daß die Mutter des Mädchens vermutlich von Robinson getötet wurde, zog sein Bruder das kleine Mädchen auf eine scheinbar normale Art und Weise auf. Die Behörden gaben bekannt, dass der Bruder nie eine Gesetzeswidrigkeit vermutete, da ihm gefälschte Adoptionspapiere ausgehändigt worden waren, die er für echt hielt. Den Behörden zufolge ist Tiffany jetzt eine Jugendliche in ihrem letzten Jahr in der High School. Sie wurde auch über die tatsächliche Identität und den Verbleib ihrer leiblichen Mutter informiert und hat inzwischen auch kontakt zu ihrem biologischen Vater und anderen Familienangehörigen aufgenommen. Lisa selbst wurde inzwischen gefunden, nachdem Robinson gestanden hatte, die junge Frau vergewaltigt und erschlagen zu haben.
Catherine Clampitt  
Geburtsdatum/ Alter     27 Jahre
Ort des Verschwindens     Wichita Falls, TX
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     Juni 1987
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     Overland Park, KS
Todesursache     erwürgen
Tatumstände     Nach einmaligem Drogenkonsum auf der Suche nach Rehabilitierung, zog Catherine von Wichita Falls, Texas, nach Overland Park. Der Kontakt zu ihrer Familie brach ab, nachdem sie einen Job bei Equi-II angenommen hatte, einer Firma für Unternehmensberatung, welche Robinson gegründet hatte. Catherine's verweste Leiche wurde in einem Fass auf einem von Robinson gepachteten Stück Land gefunden.
Sheila Dale und Debbie Lynn Faith   
Faith, Sheila Dale         und     Faith, Debbie
Geburtsdatum/ Alter     43 und 13 Jahre
Ort des Verschwindens     Fullerton, CA
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     Sommer 2000
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     Raymore, KS
Todesursache     erschlagen
Tatumstände     Sheila und Debbie lebten ein einsames Leben in Fullerton, Kalifornien, nachdem der Ehemann Sheilas und Vater von Debbie starb. Bei mehreren Untersuchungen waren bei Debbie Lynn spinale und zerebrale Lähmungen diagnostiziert worden. Das Mädchen war an den Rollstuhl gefesselt und hatte kaum Kraft genug, die elektronische Lenkung des Gefährtes zu bedienen. 1994 zogen die beiden nach Colorado. Sheila hatte begonnen, über Internetchatrooms Bekanntschaften zu Männern zu suchen, doch die Familie verlor den Kontakt zu ihr, nachdem sie auf diese Art einen Mann getroffen hatte, der "John" genannt wurde. Er schilderte sich als wohlhabender Mann, der sie und Debbie unterstützen wollte, Therapien für das Mädchen zahlen würde und Sheila einen Job geben wollte. Nach dem Hinweis des Betreibers einer Poststelle in Olathe, KS fand die Polizei heraus, dass Robinson bis zum Zeitpunkt seiner Verhaftung dort die monatlichen Unterhaltszahlungen für Sheila Dale und ihre Tochter Debbie Lynn in Empfang genommen hatte. Am 28. Juni 2002 bestätigten die Ermittler, dass es sich bei zwei der Leichen, die in den Fässern auf Robinsons Grundstück in Raymore, KS, gefunden wurden, um Sheila und Debbie handelte.
Beverly Bonner
Geburtsdatum/ Alter     49 Jahre
Ort des Verschwindens     Cameron, MO
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     1996
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     Raymore, MO
Todesursache    
Tatumstände     Robinson traf Beverly Bonner, als er angeblich eine Bibliothekarin für eine Zweigstelle in Cameron, Missouri suchte, für eine Scheinfirma, die Robinson zur Bestätigung seiner Betrügereien gegründet hatte. Nachdem sie begonnen hatte, für Robinson zu arbeiten, verlor sich ihre Spur. Zur Zeit ihres Verschwindens wurde sie als Präsidentin von Hydro-Gro Inc. verzeichnet, eine Firma, die in Kansas und Missouri von James Turner betrieben wurde. James Turne war ein Aliasname, welcher von Robinson in Internet- Chatrooms verwendet wurde. Ihre Leiche konnte nur anhand zahnmedizinischer Unterlagen identifiziert werden. Sie wurde in einem Fass auf einem Grundstück in Raymore, Missouri, gefunden, welches Robinson gepachtet hatte.
Izabela Lewicka
Geburtsdatum/ Alter     21 Jahre
Ort des Verschwindens    
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     Herbst 1999
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     La Cygne, KS
Todesursache     Schlag auf den Kopf
Tatumstände     Izabela war eine polnische Immigrantin, die einige Jahre vor ihrem Verschwinden in die Vereinigten Staaten gezogen war. 1996 ging sie von der High School in West Lafayette, Indiana, ab. Anschliessend absolvierte sie zwei Semester an der Purdue Universität für bildende Kunst. Im Herbst 1998 zog sie nach Kansas City, wo sie unter dem Namen Izabela Lewicka- Robinson das Community College von Johnson County besuchte. Die polizei nahm an, dass sie zu Robinson eine romantische Beziehung führte und, Bezug auf Zeitungsberichte nehmend, plante, ihn zu heiraten. Doch ab dem Herbst 1999 hörte niemand mehr von ihr. Wie auch die anderen Frauen, war die junge Frau durch einen Kopfschuss getötet worden. Und auch sie wurde tot in einem Fass gefunden, das Robinson auf einem seiner Grundstücke deponiert hatte.
Suzette Trouten
Geburtsdatum/ Alter     28 Jahre
Ort des Verschwindens     Monroe, MI
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt     März 2000
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindeort     La Cygne, KS
Todesursache     Schlag auf den Kopf
Tatumstände     Suzette zog im März 2000 von Monroe, Michigan, in einen Vorort von Kansas City. Ihr Familie sagte aus, sie habe in einem Internet- Chatroom einen Mann kennengelernt, der sie mit dem Versprechen lockte, ihr 62.000 Dollar zu zahlen, wenn sie sich um seinen alten Vater kümmern würde. Laut Eintragungen im Einwohnermeldeamt von Missouri war sie dort als Gründungsmitglied von Robinsons Firma Hydro-Gro Inc. verzeichnet. Ihre Leiche wurde ebenfalls in einem Fass auf dem Grundstück in La Cygne gefunden.

Quellen: - Slave Master (Pinnacle True Crime) by Sue Wiltz and Maurice Godwin. Kensington Books ISBN 978-0786014088 und From Wikipedia, the free encyclopedia



14. Der Fall - Tsutomu  Miyazakis - (Otaku "Merkwürdiger"... und Serienmörder)   

Miyazakis kannibalische Mordserie hatte Japan Ende der 80er Jahre in Atem gehalten. Der damals 25-Jährige war 1989 festgenommen worden, als er in einem Park versuchte, Nacktfotos von einem kleinen Mädchen zu machen. Morgens früh aufstehen, zur Stelle im Büro fahren, den ganzen Tag im ständigen Stress arbeiten, Mittags nur schnell einen Imbiss, abends nach der Arbeit noch in eine Karaoke-Bar mit den Kollegen. Ein solcher Typ ist Tsutomu Miyazaki  nicht. Er ist einer, der als Otaku bezeichnet wurde, als ein "Merkwürdiger"...
Es ist der August des Jahres 1988 als der damals 25jährige Tsutomu Miyazaki  ein vierjähriges Mädchen entführt und in einem Waldstück in einem Tokyoter Vorort erwürgt. Fünf Monate nach seiner Tat verbrennt er die Leiche des Opfers in der Nähe seines Hauses. Die Asche füllt er sorgfältig in einen Pappkarton und stellt ihn vor dem Haus der Eltern seines Opfers ab.
Im Oktober des gleichen Jahres wird ein 7 jähriges Mädchen sein Opfer. Er geht bei diesem Kind in dem gleichen Muster vor, wie bei seinem ersten Opfer: Er entführt sie am hellichten Tage von einer Straße, bringt sie in das Waldstück bei Tokyo, vergewaltigt und stranguliert sie.
Außerdem hatte er Briefe an die Medien und die Familien der Opfer geschrieben, in denen er die Polizei verhöhnte. Zeitungsberichten zufolge aß Miyazaki Teile der Hand des Mädchens und trank das Blut.
Ebenso Dezember 1988: Miyazaki überfällt ein 4 jähriges Mädchen in der Saitama Provinz, erwürgt sie auf einem Parkplatz in seinem Auto und vergeht sich in nahegelegenen Waldstück an ihrer Leiche.
Nach einer Pause von sechs Monaten mißbraucht er im Juni 1989 ein fünfjähriges Mädchen in Tokyo und stranguliert sie ebenfalls in seinem Wagen.
Bei dem Versuch ein weiteres Mädchen in Tokyos Stadtteil Hachioji zu entführen, wird Miyazaki Tsutomu von dem Vater des Kindes gestellt und schließlich von der Polizei festgenommen. Er gesteht die vier Morde.
Tsutomu Miyazaki wird unter besonders starker Polizeibewachung  noch einmal an sämtliche Tatorte gebracht, wo er den genauen Tathergang schildern muß.
Waren die Serienmorde nach dem gleichen Schema ein willkommenes Thema für die Presse, so gewann nun der Fall überdurchschnittliche Medienpräsenz. Der Grund hierfür: Ermittler hatten in seiner Wohnung 5.800 Videokassetten gefunden, darunter viele Gewalttrick- und Realfilme. Neben dem Realtötungsfilm "Guinea Pig" fanden die Polizisten den japanischen Horrorfilm "A Flower of Blood and Flesh", in dem minutiös gezeigt wird, wie ein junger Künstler ein Mädchen zerstückelt und mit ihrem Blut ein Bild malt. Die Ankläger gehen davon aus, daß die Videos Miyazaki zu seinen Handlungen oder zumindest in seiner Handlungsweise inspiriert hatten. Die Beamten fanden in seiner Videosammlung auch eine fünfminütige Aufnahme, die die Zerstückelung eines seiner Opfer zeigt. Hierbei folgte er den Vorgaben des Horrorfilms.
Miyazakis Wohnung
Professor Okonogi Keigo, Psychiater an der Keio Universität, sagt dazu:"... in der Vorstellung Miyazakis wurden reale Welt und Phantasie-Welt möglicherweise ausgetauscht, Ich nehme an, er dachte, seine Opfer seien Puppen oder Charaktere der Filme, die er gesehen hatte."
Eine solche Aussage ist natürlich ein gefundenes Fressen, für diejenigen, die ohnehin in dem Gewaltkonsom der Jugendlichen durch Comics und Filme eine Gefahr sehen. Der Ruf nach Zensur oder gar Einstellung einiger gewaltreicher Manga-Serien, welche als man als gefährlich einstufte, wird laut.
Ein beantragtes psychatrisches Gutachten ergibt, daß er trotz der Zeichen einer Persönlichkeitsstörung, der Taten, die er begangen hatte, vollends bewußt sei und zudem auch für seine Verbrechen gerichtlich strafbar gemacht werden könne. Miyazaki hatte die toten Mädchen zerstückelt, neben den Leichen geschlafen, Leichenteile verzehrt und das Blut der Toten getrunken. Diese grausamen Morde zur Befriedigung des Geschlechtstriebes ließen keinen Raum für Gnade gegenüber dem Täter, erklärte Japans Oberster Richter bei der Bestätigung des Todesurteils.
Im Verlaufe der damaligen Gerichtsverhandlungen beantragte daraufhin seine Verteidigung im Jahr 1993 ein zweites Gutachten. Dieses bescheinigte dem Mörder eine gespaltene Persönlichkeit oder Schizophrenie. Auch wenn Miyazaki zu Beginn seiner Verhandlung noch angab "eigentlich kein Interesse an seinem Prozess zu haben" und sogar noch einmal zugab, die Verbrechen, die ihm zulast gelegt werden, "wie in einem Traum" begangen zu haben, konnte er sich im Verlauf des Prozesses nicht mehr an seine Aussage erinnern und bestritt sogar, diese jemals gemacht zu haben.  Doch die Beweislast war erdrückend und eindeutig.  Trotzdem wurde er 1989 nur zu einer lebenslangen Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt verurteilt. Dieses Urteil nahm er teilnahmslos auf. Den gesamten Prozess ließ er gleichgültig über sich ergehen. Miyazakis Vater weigerte sich die Kosten für einen Verteidiger für seinen Sohn zu übernehmen. Sein Vater beging wegen der Gräueltaten seines Sohnes nur wenige Wochen nach dem Urteilsspruch Selbstmord.
Miyazakis Verteidiger hatten stets betont, ihr Mandant sei psychisch gestört und nicht straffähig. Während der insgesamt fast zwei Jahrzehnte dauernden Gerichtsverfahren gegen ihn hatte der Kindermörder kein einziges Wort des Bedauerns gegenüber den Familien seiner Opfer geäußert. Stattdessen hatte er gesagt, ein "Rattenmann", den er nach Comic-Art zeichnete, habe die Taten begangen.
Acht Jahre nach der  Einweisung Miyazakis in eine psychiatrische Anstalt hatte man mehrere Psychiater nochmals damit beauftragt, eine umfassende psychologische Beurteilung dieses Serienmörders zu erstellen. Das Gutachten brachte das Ergebnis, dass Miyazaki zwar unter einer schweren Form der Schizophrenie sowie einer dissoziativen Identitätsstörung leidet, aber - gleichzeitig kam man aber in dieser Bewertung zu dem Schluss, dass er trotz alledem voll schuldfähig sei, denn er war sich der Tragweite seiner Taten zu jedem Zeitpunkt voll bewusst. Dieses Gutachten führte zu einem nachträglich ausgesprochenen Todesurteil.
Somit für schuldig befunden, der Entführung, des Mißbrauchs und der Tötung vier junger Mädchen in dem Zeitraum zwischen August 1988 und Juni 1989 in den Präfekturen Tokyo und Saitama wurde der Druckereiangestellte Tsutomu Miyazaki im April 1997 zum Tode durch Erhängen verurteilt. Trotz des zweiten psychatrischen Urteils befand der vorsitzende Richter Tao Kenjiro, daß sich Miyazaki "seiner Morde bewußt war".
Die Opfer
1. Mari Konno  ( Konno Mari ): 4 Jahre
2. Masami Yoshizawa  ( Yoshizawa Masami ): 7 Jahre
3. Erika Nanba  ( Nanba Erika ): 4 Jahre
4. Ayako Nomoto  ( Nomoto Ayako ): 5 Jahre
Kontrollgang im Zellentrakt der Haftanstalt in Kosuge Außenansicht der Haftanstalt in Kosuge. Hier sitzen zum Tode verurteilte ein.
Am Dienstag den 17. Juni 2008 um 06:19 Uhr wurde der 45 Jahre alte kannibalische Kindermörder Tsutomu Miyazaki in der Haftanstalt in Kosuge in Tokio gehängt.

Quellen: AFP, Care Child, Express.de, Spiegel online



15. Der Fall - Christopher Frank Pittman

Christopher Frank Pittman (* 9. April 1989 in Huntsville, Alabama) ist ein US-amerikanischer Mörder im Kindesalter.
Im Jahre 2001 tötete er als 12-Jähriger seine Großeltern. Am 15. Februar 2005 wurde er für diese Tat trotz seines jungen Alters von einem Gericht in Charleston, South Carolina wegen Doppelmordes zu 30 Jahren Haft verurteilt.
Im November 2001 erschoss Christopher Pittman mit einer Flinte seine Großeltern Joy und Joe Pittman im Schlaf. Anschließend zündete er deren Haus an und flüchtete, wurde jedoch kurz darauf von der Polizei gestellt. Vorausgegangen war der Tat ein Streit zwischen dem Jungen und seinem Großvater, da dieser ihn wegen einer Schlägerei in der Schule in seinem Zimmer eingesperrt hatte.
Eine Collage aus dem Familienalbum zeigen unter anderem Pittmann mit seinen späteren Opfern ....seinen Großeltern Joy und Joe Pittmann
Der Fall sorgte aus zwei Gründen weltweit für Aufsehen. Zum einen war Christopher Pittman zum Zeitpunkt der Tat erst 12 Jahre alt, zum anderen stand er damals unter dem Einfluss des Antidepressivums Zoloft. Sein Anwalt plädierte auf Schuldunfähigkeit, da der Junge unter dem Einfluss des Medikaments nicht in der Lage gewesen sei, klar zu denken. Ein Gutachter kam letztendlich zu dem Schluss, dass eine solche Schuldunfähigkeit nicht mit Sicherheit festzustellen sei.
Christopher Pittman wurde daraufhin für voll schuldfähig befunden und zu einer 30-jährigen Haftstrafe verurteilt. Dies entspricht, nach den Gesetzen des Staates South Carolina, der Mindeststrafe für Doppelmord nach dem Erwachsenenstrafrecht. Dies wiederum führte zu Empörung bei Menschenrechtsverbänden, die die Anwendung des Erwachsenenstrafrechts auf einen 12-jährigen für unangemessen halten. Christopher Pittman gab während der Verhöre an, eine Stimme habe ihm den Mord an seinen Großeltern befo
hlen. Er habe zudem zum Zeitpunkt der Tat keine Kontrolle über seine Handlungen gehabt. Verantwortlich hierfür sei, nach Aussage seines Anwalts, das Antidepressivum Zoloft. Pittman hatte das in den USA frei erhältliche Medikament des Pharmakonzerns Pfizer seit 1999 eingenommen. Seitdem waren mehrfach starke Stimmungsschwankungen bis hin zu Selbstmordgedanken aufgetreten, wie sein Hausarzt vor Gericht aussagte.
Christopher Pittman vor Gericht                                 ....sowie der Vater und die Schwester Pittmans
Der Pharmakonzern Pfizer wies sämtliche Anschuldigungen gegen das Medikament Zoloft zurück und verwies auf eine Testreihe, bei der keine derartigen Nebenwirkungen aufgetreten seien. Die Arzneimittelzulassungsbehörde der USA, die FDA, ließ das Medikament inzwischen dennoch mit dem Warnhinweis versehen, dass durch die Einnahme von Zoloft die Selbstmordgefahr bei Jugendlichen steige und ein erhöhtes Aggressionspotential auftreten könne (Wie bei allen SSRI). Die FDA erwägt nun eine Studie zum Verbot des Medikaments auf dem amerikanischen Markt. In den meisten Ländern Europas, so auch in Deutschland, ist Zoloft nur als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich.
Quellen:CNN, wapedia,Wikip.Kategorie: Mörder, US-Amerikaner, Geboren 1989, Mann



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